Nachdem in Süditalien am Montag ein 13 Monate altes Kind von zwei Pitbulls - andere Berichte sprechen von Molossern - tödlich verletzt worden ist, werden mehr Kontrollen potenziell gefährlicher Hunde gefordert. So wird die Einführung einer Lizenz für Besitzer von Kampfhunden wie Pitbulls oder Rottweiler diskutiert. Erst vor wenigen Monaten war es in Italien zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Bei einem Lauf in einem Park in der Nähe von Rom war ein Jogger von drei Rottweilern attackiert und tödlich verletzt worden. Passanten entdeckten später seine entstellte Leiche. Und vergangene Woche wurde eine Seniorin von ihren eigenen fünf Hunden so schwer verletzt, dass ihr beide Arme amputiert werden mussten.

„Wir fordern eine Führerscheinpflicht für Halter von besonders kräftigen und gefährlichen Hunden“, so der Präsident des Konsumentenschutzverbands Codacons, Carlo Renzi. In Italien werden jedes Jahr etwa 70.000 Hundeangriffe auf Menschen gemeldet. Vor allem zur Aufsicht von Häusern und Grundstücken werden Kampfhunde oft eingesetzt. Eine Liste von 17 „gefährlichen“ Hunderassen wurde 2007 in einem Erlass des Gesundheitsministeriums veröffentlicht. Dazu gehörten Rassen wie Rottweiler, Amerikanische Bulldogge, Argentinischer Dogo und Pitbull.

Die „Schwarze Liste“ der Hunderassen war als Reaktion auf eine Reihe von Vorfällen eingeführt worden. Von Anfang an wurde jedoch von verschiedenen Berufsverbänden und Fachleuten Kritik geäußert. Dies hatte 2009 zur Abschaffung der Liste geführt.