„Er ist intelligent, lernwillig und begeistert bei der Arbeit, sei es als Diensthund bei der Polizei, beim Hüten oder als Rettungshund“, beschreibt die deutsche Hundeexpertin Barbara Ullrich-Kornadt den deutschen Schäferhund. Dem ist wenig hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass es kaum einen Hund gibt, dessen dichtes Fell intensiver riecht, wenn es nass ist. Und keinen, der heißgeliebter oder gefürchteter ist. Sie gelten als kinderliebe, geduldige und treue Familienhunde ebenso wie als mutige und energiegeladene Arbeitstiere. Letzteres kann sich rasch zum Negativen wenden, doch meistens ist das Problem am oberen Ende der Leine zu finden. Wichtig sind eine gute Sozialisierung und liebevolle Erziehung mittels positiver Verstärkung.
„Horand von Grafrath“
Seine Geschichte begann am 22. April 1899 bei einer Hundeausstellung in Karlsruhe. Rittmeister Max von Stephanitz zeigt damals seinen Rüden „Horand von Grafrath“ - offiziell der erste Deutsche Schäferhund. Horand zeugte bis heute mehr als zwei Millionen reinrassige Nachkommen. Am selben Tag gründete Stephanitz den Verein für deutsche Schäferhunde, der bis heute über die Rasse wacht und der größte Rassehundzuchtverein der Welt ist.
Von den Nazis wurde der Schäfer glorifiziert und instrumentalisiert, Fotos von Adolf Hitler mit seiner Hündin „Blondi“ sollten eine menschliche Seite des Führers vermitteln. Zuletzt sorgte der Schäferhund „Commander“ des US-Präsidenten Joe Biden für Schlagzeilen. Im Weißen Haus biss das Tier so oft zu, dass er im Herbst von dort verbannt wurde.
Und wer Schäferhund sagt, muss auch Hüftgelenksdysplasie (HD) sagen. Die abfallende Rückenlinie wurde von skrupellosen Züchtern so sehr verstärkt, dass viele Hunde heute unter starken Schmerzen leiden. Hohe Tierarztkosten sind hier vorprogrammiert.