Nachdem die Pfotenhilfe an Dienstag ein Video von einer brutalen Schutzhundeausbildung auf einem Abrichteplatz in Oberösterreich veröffentlicht hat, kündigte Tierschutzlandesrat Michael Lindner (SPÖ) an, ein Verbot der Ausbildung zu prüfen. Er zeigte sich „bestürzt“ und stellte klar, dass Ausbildungen, „bei denen Aggressivität und Kampfbereitschaft von Tieren erhöht werden, nach dem Tierschutzgesetz grundsätzlich unzulässig sind“.

Die Pfotenhilfe hatte von einer Privatperson das Video erhalten. Darauf ist zu sehen, wie eine offenbar überforderte Frau an der Leine reißt und ihren „hoch gepushten Schäferhund“ nicht halten kann. Ein Mann „drischt mit einer Peitsche“ immer wieder auf das Tier ein, so die Tierschutzorganisation.

Gefahr für Menschen

Derartige Videos sieht Lindner als Bestätigung dafür, dass das Konzept von Schutzhundeausbildungen für private Halterinnen und Halter „gründlich durchleuchtet und hinterfragt werden muss“. Dies sei nicht nur Tierquälerei sondern erhöhe auch die Gefahr für Menschen, Opfer von Hundebissattacken zu werden.

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Am 2. Oktober war in Naarn (Bezirk Perg) eine 60-jährige Joggerin auf einem Feldweg von einem American Stafford Terrier tot gebissen worden. Als Reaktion darauf hatte Lindner eine Arbeitsgruppe mit Experten initiiert, die das oö. Hundehaltegesetz evaluiert. Das Verbot der Schutzhundeausbildung für private Halter sei ein „wesentlicher Eckpunkt“.

Die SPÖ will auch die Meinungen und Vorschläge aller im Landtag vertretenen Parteien berücksichtigen und daher werde Klubvorsitzende Sabine Engleiter-Neu am Donnerstag in der Ausschusssitzung einen Unterausschuss-Hundehaltegesetz beantragen.