Schmuck und Haubenküche haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun – der gebürtige Kärntner Koch Thomas Dorfer und vier weitere renommierte Kollegen der österreichischen Gastronomielandschaft vereinen diese unterschiedlichen Elemente nun miteinander. In Kollaboration mit der Schweizer Luxusuhrenmarke Bucherer entstand eine Bildstrecke mit Juan Amador, Alain Weissgerber, Thomas Dorfer, Fabian Günzel und Sören Herzig in ihren eigenen kulinarischen Hallen, die das verbindende Element des getimten Handwerks, das sowohl in der Küche als auch in der Uhrenherstellung eine große Rolle spielt, illustrieren soll.
Das kulinarische Handwerk und Uhren haben mehr gemeinsam, als angenommen werden könnte, weiß Dorfer, der ursprünglich aus Spittal an der Drau stammt und jetzt im Landhaus Bacher in Mautern die Zügel in der Küche in der Hand hält. "Zeit wird in der Gastronomie jeden Tag anders wahrgenommen, die Serviceabläufe sind immer unterschiedlich. Deshalb ist ein Blick auf unsere 'überdimensionale' Uhr zwischendurch wichtig", schmunzelt der Koch, der 2009 von "Gault & Millau" zum Koch des Jahres gekürt wurde. Eine weitere Gemeinsamkeit: das Streben nach Perfektion. Sowohl am Herd als auch im Uhrenhandwerk seien handwerklich raffinierte Verarbeitung und ausgeklügelte Technik gefragt. "Damit das Gesamterlebnis stimmt – vom Garpunkt bis zum perfekten Timing, um den Wein zu öffnen."
Uhren als Ausdruck der Persönlichkeit
Dass Uhren den Strapazen des Alltags standhalten, ist ein wichtiges Kriterium, vor allem in handwerklichen Berufen, sagen die Köche. "Eine Uhr mit Stahlband würde ich auch in der Küche tragen, ein Lederarmband eher nicht, aber für jeden Anlass gibt es das Passende", verrät Dorfer. Während er es sportlich-elegant und zurückhaltend mag, setzt Günzel auf markantes und dennoch schlichtes Design. "Eine Uhr ist immer mehr als ein simples Zeiteisen, sie sagt aus, wer ich bin und wie ich das Leben wahrnehme", so Günzel, der im [ænd] in Wien aufkocht. "Deshalb muss sie mich auch im Küchenalltag begleiten können, robust und wasserdicht sein, sonst erfüllt sie ihren Zweck nicht."
Wenn die Spitzenköche einmal nicht unter Zeitdruck kulinarischen Genuss kreieren, lassen sie sich gern selbst bekochen, verraten sie. "An freien Tagen will ich nicht über Essen reden oder daran denken", lacht Günzel. "Außerdem kann meine Frau besser und gesünder kochen." Im Hause Dorfer haben auch die Kinder beim Speiseplan mitzureden. "Da werden unsere Lieblingsgerichte aufgetischt."