Manege frei, hieß es bei der Haute-Couture-Show des Prestige-Labels Chanel. Zwischen hölzernen Pferden, Fischen und Kamelen präsentierte Designerin Virginie Viard ihre modern-mystische Version eines Modezirkus. Mit Fliegen, eng geschnittenen Westen, frackähnlichen Kleidern und Zylindern entstiegen die Models mit einer Anspielung an das trojanische Pferd den hölzernen Figuren und bewegten sich durch die ansonsten stark reduzierte Kulisse – unüblich für die Marke, die bekannt ist für ihr aufwendiges Setdesign.
Unter den illustren Gästen befanden sich neben der Chefredakteurin der amerikanischen Vogue, Anna Wintour, unter anderem die Schauspielerinnen Tilda Swinton und Sadie Sink, auch Vanessa Paradis, Roger und Mirka Federer hatten für das Modeschauspiel in der ersten Reihe Platz genommen.
Mystischer Glamour
Royalen Flair versprühten Viards raffinierte Designs, veredelt mit eingearbeiteteten, glitzernden Fäden und bewusst gesetzten paillettenbesetzten Details und vereinten klassische Chanel-Schnitte mit neuen Interpretationen des französischen Chiques. Der Trend hin zu schillernden Stoffen, die das Licht reflektieren und einen Hauch Glam versprühen, setzt sich in der Kollektion des Labels fest.
Geschichtete Rüschen, Glöckenärmel, Puffärmel und Schößchen vereinte die Designerin mit floralen Mustern und verwandelte klassische Chanel-Kostüme durch fließende, transparente Stoffe in Roben mit Twist – ein Wandeln zwischen zeitloser Eleganz und mystisch-anmutender Weiblichkeit. Nicht nur Kostüme und Kleider, auch florale Jumpsuits schafften es auf den Laufsteg und kreierten eine Verbindung zwischen dem edlen Anspruch von Haute Couture und entspannter Alltagstauglichkeit.
Das Highlight jeder Haute-Couture-Schau: Das Hochzeitskleid. Viard interpretierte den Begriff Bridal Couture auf ihre Weise – mit einem kurzen, mit Vögeln bestickten Hochzeitskleid aus transparentem Stoff und dazu passendem, überdimensionalen Schleier.