Die Wogen um Kanye West und seinen kontroversen Auftritt bei der Präsentation seiner neuen Yeezy-Kollektion, bei der er ein langärmeliges Shirt mit der Aufschritt "White Lives Matter" trug, gehen auch nach Tagen noch hoch. Die Anti-Rassismus-Organisation "Anti-Defamation League" stuften den Satz als rassistische Aktion gegen die "Black Lives Matter"-Bewegung ein, die sich gegen die Gewalt an Schwarzen und rassistisch motivierte Polizeigewalt an People of Colour (PoC) einsetzt.
Jetzt verteidigte der Rapper den Spruch im US-amerikanischen Fernsehen. "Die Antwort auf die Frage, warum ich ,White Lives Matter' auf ein Shirt geschrieben habe, ist, weil es so ist. Es ist das Offensichtliche", so die offizielle Erklärung des Yeezy-Designers. Zu Gast war er bei Tucker Carlson, einem Moderator einer Abendsendung, die im konservativen TV-Sender Fox News ausgestrahlt wird.
"Es fühlt sich einfach richtig an"
"Gewisse Dinge mache ich einfach aus einem Gefühl heraus, ich kanalisiere einfach die Energie. Es fühlt sich einfach richtig an",war ein weiteres Statement des 45-Jährigen zur Kritik an der Nutzung der kontroversen Verdrehung des Leitsatzes der anti-rassistischen Bewegung. "Man nutzt sein Bauchgefühl, seine Verbindung zu Gott, und einfach Genialität", sagt West zudem.
PoC versuchen mit der "Black Lives Matter"-Bewegung mit Nachdruck, ein Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu schaffen, dass sie aufgrund ihrer Hautfarbe immer noch täglich Opfer von Gewalt und systematischem Rassismus im Lebensalltag werden, eine Problematik, mit der weiße Menschen nicht konfrontiert sind. In Österreich versuchte das "Black Voices"-Volksbegehren erst vor Kurzem zu erwirken, dass auf politischer Ebene gegen die gesellschaftlichen Missstände, die Schwarze und PoC erleben, vorgegangen werde.
Streit mit Adidas
Abseits der Debatte rund um das kontroverse T-Shirt des Rappers legte dieser sich nun auch mit der Sportmarke Adidas an, mit der er bislang für seine Yeezy-Modelinie kooperierte. Der 45-Jährige warf der Firma vor, das Design der von ihm entworfenen Yeezy-Schuhe kopiert zu haben. Adidas stellt die Kooperation mit dem Rapper nun in Frage: "Nach wiederholten Versuchen, die Situation privat zu bereinigen, haben wir uns entschlossen, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen."