Gerade noch lief der Rapper Kanye West als Opener über den matschigen Laufsteg von Balenciaga, jetzt sorgte der Amerikaner mit einem T-Shirt für Furore. Der 45-Jährige trug am Montag bei der Präsentation seiner neuen "Yeezy Season 9"-Kollektion in Paris ein langärmliges Shirt mit dem Aufdruck "White Lives Matter". Es ist eine kontroverse Abwandlung des Leitsatzes der "Black Lives Matter"-Bewegung, die sich nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch rassistisch motivierte Polizeigewalt gebildet hatte und sich gegen die Gewalt an Schwarzen einsetzt.

Die Beweggründe seiner Outfitwahl ließ der Rapper offen, in der Vergangenheit hatte er sich jedoch bereits mehrere Male politisch geäußert und polarisiert durch fragwürdige Aussagen auf Social Media regelmäßig. Auch seine Nähe zu Rechtskonservativen zeigte er bereits mehrmals öffentlich. Unter anderem war er während des Wahlkampfs zur Präsidentschaftswahl 2016 aufgefallen, als er Donald Trump unterstützt hatte. Zudem traf er den ehemaligen US-Präsidenten 2018 im Weißen Haus und trug dabei eine Kappe mit dessen Wahlspruch "Make America Great Again". 2020 bewarb sich der Rapper sogar selbst für die Wahl, schaffte es aber wegen verpasster Anmeldefristen in den meisten Staaten nicht auf den Wahlzettel.

Rechtskonservative Gäste

Die Anti-Rassismus-Organisation "Anti-Defamation League" stuft den Satz unterdessen als rassistische Reaktion auf die "Black Lives Matter"-Bewegung ein. Nicht nur der Rapper ließ sich mit dem kontroversen T-Shirt ablichten, auch die US-amerikanische, rechtskonservative Aktivistin Candace Owens erschien in dem Shirt bei der Modenschau des Rappers, auch gemeinsame Fotos von den beiden wurden veröffentlicht.

Auch in internationalen Medien wie dem britischen Guardian wird das kontrovers-rassistische Statement des Rappers diskutiert.