Jedes Jahr zieht es die spanische Königsfamilie für den Sommerurlaub auf die Balearen-Insel Mallorca, wo sie ihre Zeit im Marivent-Palast vor den Toren von Palma verbringen werden. König Felipe kam bereits am Donnerstag an, seine Frau und die zwei Töchter Leonor und Sofía gesellten sich am Sonntag zu ihm.

Bevor die Familie ganz in den Urlaubsmodus übergehen kann, stehen noch einige Events für das Königspaar an. Am Sonntag nahm Königin Letizia an der Abschlusszeremonie des Filmfestivals Atlàntida Mallorca in Palma teil, bei der sie unter anderem auf die französische Starschauspielerin Isabelle Huppert traf. Für den König ist zudem ein Treffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez geplant, bevor es für ihn nach Kolumbien zur Amtsübernahme des neuen Präsidenten des südamerikanischen Landes, Gustavo Petro, geht.

Espadrilles in jeder Ausführung

Trotz royaler Verpflichtungen ist die vierköpfige Familie aber zumindest outfittechnisch bereits im Urlaub angekommen. Bei einem Besuch des Klosters des Kartäuserordens im Dorf Valldemossa waren die Royals gemeinsam unterwegs, bei der Schuhwahl dürfte sich Letizia mit ihren beiden Töchtern abgestimmt haben. Alle drei hatten sich für unterschiedliche Ausführungen von Espadrilles entschieden.

Dieses Video könnte Sie auch interessieren
Letizia, Sofía und Leonor unterwegs auf Mallorca
Letizia, Sofía und Leonor unterwegs auf Mallorca © IMAGO/PPE

Ihren Ursprung haben die Schuhe in der spanischen Region Espardenyes, der Name ist auf das zu Beginn für die Herstellung verwendete Espartogras oder Steppengras zurückzuführen, auf Katalanisch wird es "Espart" genannt. Der Schaft wird üblicherweise aus Baumwolle oder Leinen hergestellt, die Sohle besteht aus geknüpften Pflanzenfaser, heute auch Flachs oder Hanf. In den deutschsprachigen Ländern kam das Schuhmodell, das im Sommer als Hingucker gilt, in den 1980er-Jahren in Mode. Getragen werden die Schuhe sowohl von Männern als auch Frauen.

Nicht wetterfest

Durch die verwendeten Materialien sind die Schuhe sehr atmungsaktiv und damit eine perfekte Ergänzung für jeden Sommerlook an heißen Tagen, Regen können sie allerdings schlecht trotzen.

Auch Grace Kelly trug in den 50er-Jahren Espadrilles
Auch Grace Kelly trug in den 50er-Jahren Espadrilles © Everett Collection

Während sich Letizia in einem smaragdgrünen Oberteil und einem langen, weißen Rock mit Details in demselben Grün für cremefarbene, flache Espadrilles mit schmalen Schnüren entschied, war die 15-jährige Sofía in einer braunen Variante unterwegs. Dazu kombinierte die jüngere Tochter des Königspaars ein ärmelloses Kleid in sanftem Rosa mit verspielten Raffungen.

Ursprünglich Teil von Bauerntracht

Dass Espadrilles auch mit Keilabsatz getragen werden können, zeigt die junge Thronfolgerin Leonor. Die 16-Jährige kombinierte ein luftiges, weißes Kleid mit raffinierter Lochspitze und Puffärmeln mit cremefarbenen Absatzschuhen zum Schnüren.

Traditionelle Tänzer in Katalonien tragen auch heute noch Espradrilles
Traditionelle Tänzer in Katalonien tragen auch heute noch Espradrilles © agefotostock

Das einfach gehaltene Schuhwerk ist allerdings nicht nur eine Modeerscheinung, vermutet wird, dass die originalen Espardenyes zuerst Teil der bäuerlichen katalanischen Volkstracht waren. So wurden unter anderem Männer und Frauen auf Kunstkeramik festgehalten, die in Espardenyes und katalanischer Bauerntracht die Sardana, einen katalanischen Volkstanz tanzen. Die einheitliche Schuhwahl der royalen Familie kann somit auch als Wertschätzung der Geschichte der Kultur des Landes interpretiert werden.