Fans der Serie warten schon lange – im November 2022 wird es so weit sein: Die Erfolgsserie The Crown auf Netflix wird mit der 5. Staffel offiziell fortgesetzt. Anfang 2020 gab der Streamingdienst erstmals Zuschauerzahlen für eine seiner Erfolgsserien bekannt, bis zu diesem Zeitpunkt sahen sich 73 Millionen Menschen die Drama-Serie mit hochkarätigen Schauspielerinnen und Schauspielern wie Claire Foy, Matt Smith und Helena Bonham Carter an.
Inzwischen wurde eine weitere Staffel veröffentlicht, die fünfte befindet sich in Produktion – passend zu den Feierlichkeiten rund um das 70-Jahr-Jubiläum der Queen am Thron beginnt die Serie mit dem Leben der Königin kurz vor ihrer Krönung bis hinein in die frühen 2000er. Imelda Staunton übernimmt nun in Staffel fünf die Rolle der Königin und löst Kollegin Olivia Coleman ab.
40-köpfiges Kostümteam
Während die Dramen um das britische Königshaus in der Serie die Zuschauer bislang fesselten, blieb die große Detailtreue der Kostümbildner im Vergleich zu den realen Outfit-Pendants nicht lange unentdeckt. Bereits in Staffel eins beeindruckte die Serie mit Kostümen, die der Originalvorlage beinahe aufs Haar glichen.
Ein großes Team ist für die Umsetzung der Kostüme in der Erfolgsserie verantwortlich, während der ersten beiden Staffeln übernahmen Michele Clapton und Jane Petrie die Zügel und erweckten mit mehr als 40 Teammitgliedern bestehend aus Schneidern und Kostümdesignern die Geschichte Elizabeths am Bildschirm zum Leben.
Historisch korrekter Kontext
Das Team setzt auf einen raffinierten Mix aus originalgetreuen Replikas und der Einarbeitung des eigenen kreativen Schaffens. So wurde das blaue Chiffon-Kleid, das Queen Elizabeth beim Besuch der Kennedys 1961 trug, für Claire Foy in Staffel zwei beinahe identisch nachgebildet. Auch der Look der damaligen Prinzessin 1952 bei ihrer ersten Solo-Tour in Kenia wurde von den Kostümdesignern in Staffel eins bis ins Detail nachgebildet – inklusive weißer Handtasche. Archivfotos fungierten als unterstützendes Material.
Auch während der privaten Momente der Royals in der Serie blieb das Team dem historischen Epochen-Kontext treu, ließ sich gestalterisch allerdings mehr Spielraum – was hinter verschlossenen Türen geschieht, weiß schließlich niemand.
Einfluss des Zeitgeists
Amy Roberts übernahm das Kostümdesign schließlich für Staffel drei und vier. Für legendäre Looks wie Dianas Hochzeitskleid orientierte sich das Team am Original, doch am meisten ließ sich Roberts von den Erfahrungen und Gefühlen der einzelnen Charaktere inspirieren. Der "Financial Times" erklärte Roberts: "Ich denke, jeder Charakter hat eine Farbpalette, man weiß sofort, was die Queen und was zum Beispiel Margret ist." So entwickelte sich die Farbpalette der Königin über die ersten vier Staffeln von satten Pink- und Lilatönen, die in den 60er-Jahren dominierten, hin zu gedeckteren Farben – nicht nur ein Ausdruck des Hineinwachsens Elizabeths in die Rolle der Monarchin.
Auch der Weg vom Optimismus der Nachkriegszeit hin zum "gebrochenen Britannien" der 1980er spiegeln sich in den Farben der Kostüme in der Serie wider. So wählte Roberts dunkle Farben für Margret als Repräsentation der Tragödien, die sie erfahren musste.
Ausblick auf Staffel 5
Inwiefern sich der Zeitgeist der 90er-Jahre in der neuen Staffel widerspiegelt, wird sich zeigen. Vor Kurzem wurden Bilder der Dreharbeiten im Dominion Theatre in London veröffentlicht, dort entstehen die Szenen der 1995 stattfindenden Royal Variety Show. Imelda Staunton trägt ein blau schimmerndes Kleid, weiße Handschuhe und eine Stola aus Fell, eine Anlehnung an den Look der Queen, die zu dem porträtierten Anlass ebenfalls ein blaues Kleid, allerdings mit floralem Muster, trug.