Es liegt beinahe in der Natur der Sache, dass die Welt der Mode immer wieder seltsame Blüten treibt. Und zwar nicht nur auf den Laufstegen der Welt, sondern auch im Kleinen. Wir erinnern uns: Seit geraumer Zeit richten wir im Winter den Blick nach unten. Knöcheltechnisch ziehen viele nämlich blank. „Flanking“ nennt sich der Modetrend, bei dem die Strümpfe Verstecken spielen.
Und weil sich Modetrends nicht für unser Wohlbefinden interessieren, beginnen jetzt auch noch die Mützen nach oben zu rutschen. Idealerweise liegen die Ohren, medizinisch auch Helix genannt, frei, was dem Trend auch die Bezeichnung "Helixing" eingebracht hat.
Dabei hat die Dockermütze, wie das luftige Stück Stoff genannt wird, einen ganz und gar uneitlen Hintergrund, ist sie doch eine ehemalige Seefahrer- und Hafenarbeitermütze. Vor Wind und Wetter sollte die Dockermütze allerdings auch damals nicht schützen. Sie war lediglich dazu da die Haare in Zaum zu halten und vor Dreck zu bewahren.
"Mein Kind, du wirst ja krank"
Freiliegende Ohren oder gleich ganz ohne Haube: Welche Auswirkungen hat das auf die Gesundheit? Hausarzt Herbert Ederer empfiehlt eine Haube, sagt aber: "Es stimmt nicht, dass über den Kopf die meiste Körperwärme verloren geht, dafür ist die Fläche zu klein - außer man ist ein Baby, denn da ist der Kopf im Verhältnis zum Körper größer." Und: "Da jedoch Gesicht und Kopfhaut besonders gut mit Nervenenden versorgt sind, ist dort das Kälteempfinden größer - und der Effekt der Haube wird stärker wahrgenommen."