Lena Hoschek.
Man nehme eine handvoll Fünfziger-Jahre, mische sie mit floraler Leichtigkeit und frischem Schwung und hebe dann noch vorsichtig einen Hauch Tradition darunter. So in etwa könnte das Erfolgsrezept von Lena Hoschek lauten, der steirischen Vertreterin auf der heute in Berlin startenden Fashion Week. Und dabei entstand Hoscheks Werk der ersten Stunde und Verkaufsschlager schlechthin eigentlich aus einer textilen Not heraus. „Ich habe in der Modeschule damit angefangen, mir Röcke zu nähen: Ich habe breite Hüften, Hintern und eine schmale Taille – aber Ende der Neunziger war alles schmal geschnitten.“ Seither ist die 35-jährige Grazerin quasi Botschafterin in Sachen Verpackungsmanagement für die kurvige Frau. Nach dem Besuch der Modeschule Hetzendorf folgte ein Praktikum bei Vivienne Westwood, die wie Hoschek einen Faible für die österreichische Tracht hegt. 2005 eröffnete die Designerin schließlich ihren ersten Shop in Graz. Es folgen Geschäfte in Wien (2008) und Berlin (2010). Lena Hoschek
Rebekka Ruetz.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Zum Beispiel in der Tiroler Bergwelt. „Metropolen sind zwar spannend, ich kann dort aber nicht kreativ sein“, sagt Designerin Rebekka Ruetz, die die Inspiration für ihre Kollektionen, die vor allem durch spannenden Materialmix hervorstechen, zuhause in Innsbruck findet. Im Vorjahr schickte sie zum Beispiel Model Larissa Marolt als eine Art österreichisches Cowgirl über den Laufsteg. Auch die Karriere der 32-Jährigen startete in Innsbruck, wo Ruetz die Modeschule besuchte. Danach ging es nach München an die Akademie Mode & Design. Nach Studiensemestern in Neu Delhi oder London bei Stardesigner Peter Pilotto, gründete Ruetz schließlich ihr Label „rebekka ruétz“ – der Akzent auf dem e soll verhindern, dass aus „Ruetz“ „Rütz“ wird. Schon im folgenden Jahr zeigte die Tiroler Designerin ihre Kollektion zum ersten Mal bei der Fashion Week Berlin, wo sie seither als Fixstarterin gilt. Und trotzdem: „Gegen Ende der Berlin Fashion Week freue ich mich immer schon auf die Ruhe zu Hause.“
Rebekka Ruetz
Marina Hoermanseder.
Bei den Austrian Airlines hat sie es bereits im Jahr 2015 getan. Nun soll sie unseren Postfüchsen eine neue Uniform mit „mehr Sex-Appeal“ verpassen. Marina Hoermanseder kann man wohl zurecht als multitaskendes Schneiderlein bezeichnen. Vor allem, nachdem man einen Blick in ihren Lebenslauf geworfen hat. Nach dem BWL-Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien folgten Design-Kurse in London. Im Anschluss studierte die österreichisch-französische Designerin noch an der Modeschule Berlin. Bei ihrem Praktikum bei Alexander McQueen kam die Wienerin schließlich mit jenem Thema in Berührung, das sich wie eine roter Faden in den unterschiedlichsten Varianten durch ihre Kollektionen zieht: Korsagen und orthopädische Korsette aus dem 19. Jahrhundert. Mit ihrer Fetisch-Couture hat es die Wahlberlinerin nicht nur bis nach Hollywood geschafft – für den Film „The Neon Demon“ stattete sie Hauptdarstellerin Ellen Fanning aus. Auch Rihanna und Lady Gaga – bekannt für ihren schrillen Stil – schlüpfen immer wieder in Hoermanseders Roben. Marina Hoermanseder
Fashion Week Berlin