Die Waldbrände des Südens sind wieder in aller Munde, sie stehen in allen Zeitungen, die Nachrichten der Welt berichten von jenen Städten, deren Grenzen von Feuerstürmen heimgesucht werden. Der Himmel trägt statt Wolken Rauchschwaden, die Flammen fressen sich durch die staubtrockenen Wälder und die in der Landschaft gelegenen Lagerhallen, Menschen verlassen mit sorgenvollen Gesichtern, Ungewissheit und großen Augen ihre Häuser, Bilder der Apokalypse steigen aus der Hitzewelle, die das Land entzündet.
Schon auf den Fotografien spürt man die bloße Gewalt des Feuers, seine zerstörerische Vehemenz, seine unbeeindruckte Unerbittlichkeit, und wie so oft fühlt man gleichzeitig fasziniert die Schönheit und Lust, die aus der Macht kommt, mit. Ein bisschen muss ich an solchen Tagen bei jeder Kerzenflamme, jedem Lagerfeuer und Kaminprasseln an Rilke denken, an den man so und so nicht oft genug denken kann, und der in den Duineser Elegien dieses besondere Ineinanderverwobensein der Kräfte zusammenfasst und schreibt: Denn das Schöne ist nichts
als des Schrecklichen Anfang/ den wir noch gerade ertragen/ und wir bewundern es so/ weil es gelassen verschmäht uns zu zerstören.