Die portugiesische Fado-Sängerin Mísia, die maßgeblich zur Erneuerung des Genres beigetragen hatte, starb im Alter von 69 Jahren. Wie ihre Angehörigen örtlichen Medien mitteilten, starb die Musikerin mit dem bürgerlichen Namen Susana Maria Alfonso de Aguiar in einem Krankenhaus in Lissabon an den Folgen einer langen Krankheit.
Zusammen mit Mariza, Ana Moura oder Cristina Branco gehörte Mísia zu den Künstlerinnen, die Portugals traditionellen melancholischen Musikstil Fado erneuerten. Ihr letztes Album veröffentlichte die aus Porto stammende Künstlerin im Jahr 2022. Insgesamt fertigte sie seit den frühen 90er-Jahren über zehn Alben an und wurde vielfach ausgezeichnet. Berühmt machten sie ihre Alben „Garras dos Sentidos“ (1998) und „Paixoes Diagonais“ (1999).
Während der traditionelle Fado in kleinen, verrauchten Lokalen Lissabons gepflegt wird, bevorzugte Mísia Aufnahmestudios, um dem Fado weltweite Bekanntheit zu verschaffen, und wagte es, an den authentischen Überlieferungen zu kratzen. Erstmals in Österreich trat Misia 2001 im Wiener Konzerthaus auf. Auch war sie etwa bei „Jazz & The City“ in Salzburg und den Salzkammergut Festwochen Gmunden zu hören.
Mísias Tod erregte in ihrer Heimat große Anteilnahme. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa würdigte sie als eine „leidenschaftliche“ Fado-Sängerin, die „an der Schnittstelle anderer Musikstile“ gewirkt habe. Das portugiesische Kulturministerium erklärte: „Mísia hat eine Schlüsselrolle in der Erneuerung des Fado gespielt und sich nicht gescheut, mit neuen Klängen und weniger konventionellen Herangehensweisen zu experimentieren.“