Manchmal passiert Entzauberung ruckartig und ziemlich ungewollt. So wie bei uns vor einigen Jahren. Es war in etwa um diese Zeit nach Ostern. Unser Sohn hatte sich den Genuss seines letzten verbliebenen Schokoosterhasen vorgenommen und wickelte vorsichtig das Stanniolpapier ab. Plötzlich rieselte Sand auf seinen Teller: „Mama, wieso kommt da Sand aus meinem Osterhasen?“ Und Frau Mutter, offensichtlich nicht ganz aufmerksam, antwortete: „Weil der Papa ihn in der Sandkiste versteckt hat.“ Dass ja eigentlich der Osterhase am Werk gewesen sein sollte, was unter großem Aufwand (Geschenke im Auto versteckt, Papa schleicht heimlich weg, Kind darf ja nicht aus dem Fenster schauen ... man kennt das) inszeniert wurde, hatte ich kurz vergessen.
Das Kind, das ohnehin schon einen dringenden Verdacht gehegt hatte, brach in begeistertes Gekicher aus – erwischt! Das Gute daran: Papa ist nun offizieller Helfer des Osterhasen und darf einfach so am Ostersamstag verschwinden. Die große Freude auf die Suche und die Neugierde auf das Gefundene sind geblieben.