Wer in der Gegend um Fohnsdorf unterwegs ist, stößt unweigerlich auf den Namen Franz Josef Hödlmoser. Der als Raufbold bekannte Rebell vom Hödlmoserhof in Kumpitz hat eine klare, wenngleich unkonventionelle Welt- und Wertvorstellung. Sein Hang zum Alkohol führt ihn von einem Schlamassel zum nächsten. Nach dem Mord an seinem Vater muss er eine zehnjährige Gefängnisstrafe absitzen, ehe er sein Leben als Bauer verbringt.

Bekannt wird seine Geschichte durch den Erfolgsroman „Aus dem Leben Hödlmosers“ von Reinhard P. Gruber. Feinfühlig charakterisiert der Autor das Leben des zutiefst überzeugten Ursteirers. Die Redewendung „Steirerbluat is koa Himbeersaft“ stammt zwar nicht aus der Feder von Reinhard P. Gruber, dennoch passt der Spruch perfekt zur einfach gestrickten Weltanschauung von F. Josef Hödlmoser.

Der Themenweg „Auf den Spuren Hödlmosers“
Der Themenweg „Auf den Spuren Hödlmosers“ © KLZ/Infografik

In seiner Heimat Fohnsdorf wurde 2007 der Themenweg „Auf den Spuren Hödlmosers“ eröffnet. Auf der Wanderung erfährt man anhand von Infotafeln viel Interessantes aus dem Buch von Reinhard P. Gruber. Unterwegs gibt es zwei Einkehrmöglichkeiten: die Jausenstation Stoxreiter und das Naturfreundehaus Fohnsdorferhütte. Letztere wird liebevoll von den Mitgliedern der Naturfreunde bewirtschaftet. Geöffnet hat das Schutzhaus auf der Gaaler Höhe von 1. Mai bis Ende September an Wochenenden und Feiertagen.

Am Hauptplatz in Fohnsdorf starten wir und folgen den gelben Wegweisern an der Pfarrkirche und am Brunnen vorbei bis zur Bergmanngasse und zur Auerlingstraße. Hier geht es dann rechts hinauf Richtung Themenweg. Nach den letzten Häusern wandert man kurzweilig durch den Wald und über eine Wiese zur Eingangstafel des Hödlmoserwegs. Auf dessen linker Seite steht die schöne Barbara-Kapelle, die früher als Brotbackofen gedient hat. Wir folgen der Route durch einen schattigen Hohlweg, der an mehreren Infostationen vorbeiführt.

Rast bei der Fohnsdorfer Hütte
Rast bei der Fohnsdorfer Hütte © Herbert Raffalt

Bald verlassen wir den breiten Weg und zweigen rechts ab zur Jausenstation Stoxreiter. Achtung, die gemütliche Stoxi’s Mostschänke hat erst ab 1. August für ihre Gäste geöffnet. Wir wandern direkt zwischen den Gebäuden hindurch und kommen zu einer Schotterstraße, der wir die nächsten zwei Kilometer folgen.

An einer gelben Wegmarkierung geht es wieder in den Wald hinein und weiter bergan bis zur Fohnsdorferhütte. Das Schutzhaus auf der Gaaler Höhe wird abwechselnd von den Mitgliedern der Naturfreunde-Sektion Fohnsdorf bewirtschaftet. Nach einer kräftigen Stärkung und dem Besuch beim Aussichtsplatzerl, wandern wir weiter in Richtung Gaaleck.

Das Aussichtsplatzerl nahe der Fohnsdorfer Hütte
Das Aussichtsplatzerl nahe der Fohnsdorfer Hütte © Herbert Raffalt

Zunächst geht es flach am Forstweg entlang, dann mündet der Weg wieder in den Wald. Nach einem leichten Abstieg erreichen wir die sanfte Kuppe am Hammerleck/Hölzelkogel (1451 m). Eine eingezäunte Sitzbank lädt zu einer weiteren Pause ein. Von hier steigen wir gemütlich ab in Richtung Sillweger Berg (1257 m) und weiter zur Sillweger Aussichtswarte (959 m).

Die im Jahre 1909 errichtete Aussichtskanzel bietet einen herrlichen Blick auf das Judenburg-Knittelfelder-Becken. Dahinter sind die immer noch schneebedeckten Gipfel der Seetaler Alpen sowie der Glein- und Stubalpe zu sehen. Von der beliebten Ausflugskanzel geht es am Gehöft Trauner vorbei nach Fohnsdorf und damit zurück zum Ausgangspunkt.