Eine Tour zur Großen Kesselspitze inmitten der Radstädter Tauern sollte man zeitig in der Früh angehen. Wer die Abfahrt am sonnenbeschienen Gipfelhang genießen möchte, muss spätestens zu Mittag dafür bereit sein. Im Frühjahr entscheidet nämlich der richtige Zeitpunkt, ob man über eine kratzige, harte Oberfläche fährt oder durch einen weichen, sulzigen Schnee pflügt.
Wenn durch die zunehmende Erwärmung im Lauf des Tages die nächtlich gefrorene Schneeschicht aufgeweicht wird, bekommt sie ihre samtige „firnige“ Eigenschaft. Genau dann sollte man seine Schwünge ansetzen und den butterweichen Schnee genießen.
Die Tour startet zwischen Obertauern und Tweng, am Fuße der Twengeralm. Zunächst geht es vom Parkplatz auf einem Almweg gemütlich bis zur Gastalm (1740 m). Von hier ist der Gipfelhang bereits zu sehen. Wir ziehen unsere Spur durch den schütteren Lärchenwald und halten uns rechts hinauf zu einem breiten Rücken.
Nun geht es in Serpentinen steil hinauf bis zum felsigen Gipfelaufbau. Hier errichten wir ein Skidepot und klettern die letzten Höhenmeter unschwierig bis zum Gipfelkreuz (2351 m). Zurück geht es entweder durch die steile Gipfelflanke in Richtung Sichelwand oder einfacher entlang der Aufstiegsspur zum Ausgangspunkt.