Wetterkapriolen im April sind nichts Ungewöhnliches. Noch einmal ließen die kalten Temperaturen der letzten Tage die Schneeflocken tanzen. Auf den höheren Gipfeln sorgt der neuerliche Wintereinbruch für ausgezeichnete Tourenbedingungen. Der Preber im Salzburger Lungau ist für mich ein Pflichttermin am Saisonende. Er ist nicht nur einer den höchsten Gipfel in den Niederen Tauern, der markante Berg mit dem gleichmäßig aufstrebenden Kamm zählt auch zu den beliebtesten Skitouren in den Ostalpen.
Der Preber ist den ganzen Winter über befahrbar, besonders genussreich sind aber die Wochen im Frühjahr, wenn um die Mittagszeit die Schneedecke am Gipfelhang weich wird und sich in samtigen Firn verwandelt. Wer den perfekten Zeitpunkt erwischt, kann beinahe schwerelos über den endlosen Bergrücken talwärts surfen. Zugegeben, im Tal muss man an so manchen Passagen die Skier tragen.
Vom Parkplatz der Ludlalm nahe dem Prebersee geht es auf dem breiten Forstweg, der auch als Rodelbahn genutzt wird, in nördlicher Richtung zur Prodingeralm und weiter zur Preberhalterhütte (1862 m). An der schön gelegenen Hütte wandern wir rechts weiter über gleichmäßig geneigte Almhänge in Richtung Roßscharte. Der breite, nach Süden ausgerichtete Hang zieht sich gehörig – so manche Spur zieht pfeilgerade nach oben.
Gemütlicher geht es in sanften Kehren bis knapp unter den Gipfel. Bei der vorherrschenden Schneelage bleiben die Skier auf dem Vorgipfel. Zu Fuß geht es die wenigen Höhenmeter hinauf zum Kreuz auf 2740 Metern. Die verdiente Rast sowie die beeindruckende Aussicht entschädigen für den langen Aufstieg. Die Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsspur.