Rund 30 Meter unter der Skipiste mit dem Schlauchboot fahren? Ja, das geht. Und zwar auf dem See im Natureispalast im Hintertuxer Gletscher im Zillertal.
Der besteht aus einer Reihe von künstlich verbundenen natürlichen Hohlräumen, geschmückt von bis zu acht Meter langen Eisstalaktiten und erstarrten Wasserfällen. Im wahrsten Sinn des Wortes der Höhepunkt ist der 15 Meter hohe, gefrorene Dom.
Dass Betreiber Roman Erler 2007 diese Eiswelt entdeckte, in der das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 0 Grad Celsius herrscht, war reiner Zufall. Neugierig inspizierte er einen zehn Zentimeter breiten Riss in einer Eiswand, hinter dem sich eine begehbare Gletscherspalte verbarg. Eine Faszination, die ihn gepackt und nie mehr losgelassen hat – bis heute erkundet er das Höhlensystem.
Besucher brechen mit Helm, Gurt und Sicherungsschlingen auf einer Seehöhe von 3250 Metern zu einem rund einstündigen geführten Gang in den Gletscher auf. Besondere Bergsteigerkenntnisse braucht man dafür nicht – man kann sich also ganz dem Staunen hingeben.
Buchen kann man übrigens auch die eingangs erwähnte Bootsfahrt, Stand-up-Paddeln oder Kajaken auf dem Gletschersee. Wer den Sprung ins kalte Wasser nicht scheut, kann sogar eisschwimmen. Brrrr.
Von Karin Riess