Wenn man die Ohren spitzt, dann kann man den Schnee tatsächlich fallen hören. Aber nur, wenn es mucksmäuschenstill ist. Und wo ist es das schon?
Einen Versuch wäre das Bergdorf Kartitsch wert. In der nicht einmal 800-Seelen-Gemeinde im Osttiroler Teil des Gailtals ist Halligalli nicht zu Hause. Zwar gibt es ein kleines Skigebiet mit zwei Liften, eine Langlaufloipe, Bahnen zum Rodeln und Eisstockschießen, sogar einen Eislaufplatz, aber primär hat man sich im kleinen Ort auf 1356 Meter Seehöhe dem Wandern verschrieben. Und zwar sommers wie winters.
Insofern zählt Kartitsch nicht nur zur Vereinigung der Bergsteigerdörfer, sondern ist auch das erste zertifizierte Winterwanderdorf Österreichs. Insgesamt neun Winterwanderwege in unterschiedlichen Längen zwischen zwei und zehn Kilometern, zwischen einfach und anspruchsvoll, wurden dafür angelegt. Mit Blick auf die Lienzer Dolomiten, die Karnischen Alpen und bei günstigem Wetter bis nach Italien.
In dieser Saison kommt der 3,8 Kilometer lange Themenweg dazu, der nach dem Osttiroler Maler Oswald Kollreider benannt ist. Großes Kino sind die Rastmöglichkeiten entlang der pink beschilderten Routen: Dort wurden nämlich einige winterfeste Hollywoodschaukeln aufgestellt.
Von Karin Riess