Die italienische Tageszeitung „Repubblica“ hat einen neuen, nicht alltäglichen Wanderführer herausgebracht. Das macht Lust, an die nächstmögliche Wanderung im Friaul zu denken. Unter dem Titel „Friaul Julisch-Venetien – Die Wege, 2021“ beschreibt die Redaktion rund um Giuseppe Cerasa, Direktor der „Repubblica“-Führer, die schönsten Wanderwege und was man entlang diesen sonst noch so findet.
Am Cover geht es mit dem Bergdorf am Monte Lussari hoch hinaus. „Aber auch die Landschaften der Laghi di Fusine und des Monte Zoncolan haben sich mir als tolle Erinnerung eingeprägt“, sagt Cerasa.
Schickte er seine Leser im Vorjahr mit den Rädern auf die schönsten Radtouren durch das Friaul, pilgert die Leserschaft diesmal vom Himmelsweg über die Römerstraße, die Antica Via Flavia und den Christophorusweg. Entlang der Routen schaut man einen Sprung in die Stadtzentren von Triest, Udine, Görz und Pordenone. Dazwischen erschließt man sich rustikale Dörfer: In Clauiano bietet das historische Zentrum 20 Kilometer südlich von Udine mittelalterliche Baukultur.
„Man kann zu Fuß von den Alpen bis zum Meer die vielen verschiedenen Gesichter der Region Friaul-Julisch Venetien erleben“, sagt der Landeshauptmann Massimiliano Fedriga, der sich seit Wochenbeginn dafür starkmacht, dass die Region wieder von Orange auf eine gelbe Covid-19-Zone ohne auch tagsüber geltende Ausgangsbeschränkungen zurückgesetzt wird, im Vorwort des Führers.
Als Testimonial schwärmt im Buch auch die Tarvisianer Olympia-Gold-Gewinnerin im Skilanglauf, Gabriella Paruzzi, von ihrer Heimat. „Ich liebe die Julischen Alpen, die viel weniger frequentiert sind als die Dolomiten. Hügel, Seen und Berge machen sie zum Wanderparadies“, sagt Paruzzi.
Der Wanderführer, den man in italienischen Trafiken, Kiosken und Supermärkten kaufen kann, marschiert zuerst den Himmelsweg vom Meer zum Luschari und dann entlang der Romea Strata Allemagna von Coccau weg wieder retour Richtung Süden.
Auf der Romea Strata Allemagna, die Kärnten historisch mit dem Heiligen Stuhl verbindet, geht es über Malborghetto, Pontebba, Chiusaforte und Resiutta zum Fluss Tagliamento. In Malborghetto sieht man die Ruinen des Fort Hensels, die sich über zwei unlängst sanierte Wege erkunden lassen. In der Nähe von Pontebba wird neben einem Besuch zweier Kirchen auch der im Paläontologischen Museum empfohlen.
Nach dem Kanaltal öffnet sich der Horizont. Entlang des Tagliamento, der bei Lignano ins Meer mündet, geht es nach Westen, bis nach San Vito al Tagliamento und Sesto al Reghena, wo die Romea Strata Allemagna im Veneto weiter verläuft. Der Friaul-Führer biegt auf den Christophorusweg ab.
Der Wanderweg „Cammino San Cristoforo“ erstreckt sich auf 450 Kilometern entlang der Dolomiten und der Flüsse Tagliamento und Piave. In der Nähe liegen der Dom von Maniago und das Schloss von Aviano.
Von Stephan Schild