Bella Italia zählt traditionell zu den beliebtesten Reisezielen der Österreicherinnen und Österreicher. Auch in diesem Jahr rechnet man in Italien wieder mit einem Ansturm von Touristen, der mancherorts zunehmend zu Unmut bei der dort ansässigen Bevölkerung führt und zudem die Natur massiv belastet.
Die italienische Regierung will daher regionsspezifische Regeln einführen, wie die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtet, mit denen sich betroffene Orte besser gegen Massentourismus wappnen können.
Das Auto bleibt am Festland
Eine davon ist ein Einschiffungsverbot auf einigen kleinen Inseln für Autos und Motorräder, die nicht aus der Region stammen. Anwendung findet das bereits in Procida im Golf von Neapel, denn die fahrbaren Untersätze der Touristen bringen dort in den Sommermonaten regelmäßig den Verkehr zum Erliegen.
Auch auf der Insel Giglio ist das ein Problem: "Also haben wir beschlossen, dass im August nur diejenigen, die länger als vier Tage bleiben, ihr Auto mitbringen können", sagt Bürgermeister Sergio Ortelli. Zudem wird die Insel ab heuer Eintritt verlangen: 3 Euro im Sommer, 2 Euro im Winter.
Ein Stopp für das Mitnehmen von Fahrzeugen ist auch auf Lampedusa in der Hauptsaison von Ende Juli bis Anfang September angedacht. Auf der Nachbarinsel Linosa soll das Verbot den ganzen Sommer über gelten.
Limitierte Plätze am Strand
Bereits seit 2021 ist wegen des großen Besucherandrangs der Zugang zur berühmten "Spiaggia della Pelosa" auf Sardinien zwischen Juni und September limitiert: Maximal 1500 Menschen werden täglich auf den Strand gelassen, jeder außer Kinder bis 12 Jahre muss 3,50 Euro Eintritt zahlen.
Zudem ist es untersagt, Badehandtücher direkt auf den Sand zu legen -stattdessen sind nur Matten erlaubt. Hintergrund ist, dass möglichst viel des besonders hellen Sands auf dem Strand verbleiben soll. Deshalb stehen auch auf das Entwenden von Sand und Steinen auf Sardinien bis zu 3000 Euro Strafe.
Für das Jahr 2023 hat auch die Gemeinde Baunei an der Ostküste der Insel Maßnahmen angekündigt: 250 Plätze am Strand stehen zur Verfügung, die man für 6 Euro pro Person online buchen kann.
Restriktionen in Berg und Stadt
Auch in Italiens Bergen ist der Besucheransturm groß, eine besonders gerne besuchte Attraktion ist der Pragser Wildsee. Der ist allerdings von 10. Juli bis 10. September nur zu Fuß, mit dem Rad, gegen Vorweisen einer Parkplatzreservierung oder einer gültigen Durchfahrtsgenehmigung erreichbar. Autos müssen draußen bleiben.
Auch wenn der Starttermin bereits öfter verschoben wurde, will Venedig weiterhin eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen einführen. Geplant ist sie nun für den Sommer 2023: In der Hauptsaison liegt die Gebühr bei 10 Euro, in der Nebensaison bei 3 Euro. Ist die Kapazität an einem Tag erreicht, ist es möglich, dass Besuchern der Zutritt verwehrt bleibt.