Nicht alles, was vier Wände hat, ist ein Haus. Daran erinnert ein charakteristisches Knirschen, mit dem der Reißverschluss seine Zähne fest zusammenbeißt. Aber was ist es dann? Ein Zelt? Echt? Helle Laminatböden, ein weiches Stoffsofa, ein flauschiges Doppelbett als Spielwiese. Eine Holzleiter zu einem weiteren Bett unter dem Giebel im ersten Stock. Ein massiver Kleiderschrank. Vier solide Sessel rund um den Holztisch. Ein Flachbildfernseher an der Wand? Ja, natürlich! Niedrige Heizkörper verströmen eine lauschige Wärme.
Nur ein sanfter, kühler Luftzug an den Knöcheln bringt einen auf die richtige Spur: Es ist: kein Haus, aber auch kein Zelt. Zumindest keines im klassischen Sinn. Ein echtes Hybridmodell zwischen beidem. Das beschreibt das Dach, das man beim Glamping – also dem glamourösen Camping – über dem Kopf hat, wohl am besten. Denn auch die Freiluftdusche ist in Wahrheit mit durchsichtigem Plexiglas bestens behütet. Nur auf den ersten Blick funktioniert die Illusion.
Näher an die Natur
Näher an die Natur rückt man jedoch schon mit dem allerersten Schritt, den man nach draußen macht, nachdem man die Zeltplane zurückgeschlagen hat. Ja, der Sternenhimmel, der ist echt. Schnell um die Ecke huschen und in den beleuchteten Jacuzzi hüpfen. Die 37 Grad Wassertemperatur um 22.30 Uhr sind keine Fata Morgana. Zurücklehnen. Ausstrecken. Und genießen. Da kann man mondsüchtig werden. Und es fühlt sich gut an.
Nach einem Aperitif an der ultramodernen Feuerstelle als einem Herzstück des Herbal Glamping Resort in Ljubno ob Savinji biegt sich der Tisch im Haupthaus unter einem reichhaltigen Abendessen mit lokalen Köstlichkeiten. In der Früh weckt einen das Murmeln des künstlichen Baches direkt neben dem Zelt. Ein klein wenig klopft auch der Regen an die gut isolierte Außenhaut des Glamour-Zelts.
Betörender Zirbenduft
Das Slovenia Eco Resort in Kamnik betört mit Zirbenduft. Die schnuckeligen Holzhütten sind den Hirtenhütten auf Velika Planina nachempfunden. Man kann sich in den Hütten selbst versorgen – sie haben eine voll ausgestattete Küche. Sogar einen Geschirrspüler gibt es. Aber freilich ist da auch ein feines Restaurant. Direkt neben einem Teich, auf dem sich die Enten gemütlich treiben lassen. Im Gemüsegarten dürfen die Gäste selbst ernten. Schafe, Esel, Laufenten und Co warten jeden Morgen darauf, von den Kindern gefüttert zu werden.
Im Eco Resort geht man es in der Regel ruhig an. Nur der 18 Meter hohe Panoramaturm sorgt für Wirbel, als ein Gast in den nur an einer Stelle vier Meter tiefen Teich springt: „Sonst ist er nur zwei Meter tief. Medien aus ganz Slowenien waren da, um den Moment einzufangen“, so Managerin Barbara Bester.
Alte Apfelbäume, umringt von Weinbergen
Inmitten alter Apfelbäume, umringt von Weinbergen liegt das Chateau Ramsak Vineyard Glamping Resort. Im Chateau lebt nach wie vor Familie Ramsak: Sie baut sechs verschiedene, teils seltene Weinsorten an. 2016 wurde das Resort gebaut und ist das ganze Jahr geöffnet – nur wenige Autominuten von der Innenstadt von Maribor entfernt. Kleine Brücken und Holzstege verbinden das, was kleine künstliche Wasserläufe trennen. Das Amphitheater für Filmabende ist ein Highlight – sowie Frühstücken in den Weinbergen.