Paris-Freunde schätzen die bekannte Rue de Rivoli mit ihrer heute autofreien Flanier- und Shoppingmeile wie ihrer direkten Lage am mächtigen Louvre. Quasi als alternativer Kontrapunkt zur weltberühmten Kunstsammlung tut sich in dieser Straße dank geschärften Blicks nach oben eine weitere spektakuläre Insel der Kreativität auf.

30 bunte Porträts von Künstlerinnen und Künstlern zieren die Fassade des prächtigen Hauses Nummer 59. Sie laden ins Dahinter, in ihre Ateliers auf tausend Quadratmeter ein. Nach buntem Farbrausch allein im Treppenhaus der sechs Stockwerke darf man den leibhaftigen Kreativen, die teils als Artist in Residence auserwählt sind, bei der Arbeit auf die Finger schauen und ihre Werke unterschiedlichster Genres von Malerei bis Upcycling bewundern.

Gaspard Delanoë in seinem Atelier im 59 Rivoli
Gaspard Delanoë in seinem Atelier im 59 Rivoli © RRK

Mit etwas Glück ist auch Gaspard Delanoë gerade zugegen. Er gehörte 1999 zu den Besetzern des damals bereits acht Jahre leer stehenden, vom prägenden Pariser Stadtarchitekten Georges-Eugène Haussmann errichteten Baus. Gerne erzählt Gaspard, wie künstlerisches Durchhaltevermögen und Überzeugungskraft 2001 die Stadtregierung dazu bewog, das Gebäude zu kaufen und dem von ihm gegründeten Künstlerkonsortium zur Verfügung zu stellen. Ein bunter Ort voller Zeitgenössischem, künstlerischer Lebendigkeit und Toleranz. Er tut wahrlich gut im Herzen des noblen Paris.

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