Majestätisch brechen die großen Wellen des Atlantiks auf die schroffen, dunklen Küstenabschnitte der Insel. Die vielen Palmen und die türkisen Buchten haben mehr mit der Karibik als mit Spanien gemein. Obwohl wir uns noch in Europa befinden, hat man das Gefühl, nach nur viereinhalb Stunden von München, auf der anderen Seite der Welt wieder aus dem Flugzeug zu steigen. Bereits im Landeanflug auf die Insel versetzen einen die hohen Berge, die charmanten weißen Häusergruppen und einige kleine, bunte Flecken, die sich an den schwarzen Stränden und in den eisigen Fluten tummeln, ins Staunen. Beim näheren Hinsehen kann man nur erahnen, dass es sich um abenteuerlustige Surfer und begeisterte Sonnenanbeter handelt.
Ganzjahresziel mit Charme
Die Freude ist daher umso größer, wenn sich die Türen des Flugzeugs öffnen, man begierig die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut spürt und die salzige Meeresluft einem um die Nase weht. Die nordöstliche der Kanarischen Inseln ist ganzjährig eine Reise wert, ob für Familien, Paare oder auch alleine – Lanzarote bietet eine Bandbreite an Aktivitäten.
Die Insel in Bildern
Auf einer Fläche von mehr als 845 Kilometer bietet die Insel nicht nur unberührte Natur, sondern auch einen authentischen Einblick in die kanarische Kultur. Unübersehbar ist der Einfluss des architektonischen Inselpatrons César Manrique. Der Ausnahmekünstler empfand seine Heimat als wilde und lebendige Naturschönheit, dies wollte er auch den Touristen vor Augen führen. Wer auf den Spuren des Meisters wandern will, sollte sein ehemaliges Wohnhaus besuchen. Dort befindet sich mittlerweile ein sehenswertes Museum mit einzigartigem Kakteengarten.
Wie viele ihrer Schwester-Inseln ist auch Lanzarote vor Millionen von Jahren durch unzählige unterirdische Vulkanausbrüche entstanden. Macht man eine Spritztour über die Insel, ist die Geschichte an vielen Orten unübersehbar. Lanzarote wird seinem Beinamen – Insel der 1000 Vulkane – definitiv gerecht. Dutzende inaktive Vulkane ragen hier und da aus dem Boden, ihre Ausbrüche haben eine karge Gesteinslandschaft hinterlassen, die an Science-Fiction-Filme erinnert. Wer dieser Geschichte auf den Grund gehen will, sollte unbedingt durch den Timanfaya Nationalpark fahren, dort reiht sich lässig ein Zeitzeuge an den nächsten.
Wunderschöne Küstenabschnitte
Wer sich nicht besonders für alte Gesteinsbrocken interessiert, sollte einen Abstecher nach El Golfo machen. Neben der Ansammlung der charakteristischen weißen Häuser befindet sich eine wunderschöne Aussichtsplattform. Nach einem kleinen Aufstieg wird man sofort mit einem einzigartigen Panorama belohnt. Das Besondere an dieser Bucht hat natürlich etwas mit einem Vulkan zu tun. In dem zum Teil im Meer versunkenen Krater des Montaña de Golfo hat sich eine grüne Lagune gebildet. Nach einigen Schnappschüssen kann man gemütlich in das Dorf zurückspazieren und es sich in einem der vielen Lokale gemütlich machen. Die Einheimischen sagen, dass es in dem kleinen Dorf direkt an der Küste den besten Fisch der Insel geben soll.
Passend zum Fisch bietet die Insel auch ein beachtliches lokales Weinangebot. Auf Lanzarote ist der Weinanbau seit vielen Jahrzehnten Tradition, im Laufe der Jahre haben die örtlichen Winzer sich an die Witterungsverhältnisse sowie die Bodenbeschaffenheit angepasst und eine einzigartige Methode für den Weinanbau entwickelt. Das größte Gebiet auf der Insel befindet sich am Rande des Nationalparks Timanfaya. In La Geria wird auf einer Fläche von 5255 Hektar Wein angebaut. Grüne Pflanzen so weit das Auge reicht, jede einzelne von ihnen wird von den Winzern in einen kleinen Krater gesetzt. Einstige Vulkanausbrüche überzogen das Gebiet mit einer Schicht aus Lapilli. Um an den fruchtbaren Boden zu gelangen, wurden Trichter in die Lapillischicht gegraben und an ihrem Grund jeweils eine einzelne Pflanze gesetzt. So kann der Niederschlag schnellstmöglich zur Pflanze sickern und für eine lange Zeit gespeichert werden.
Wer sich von der Qualität der Weine selbst ein Bild machen möchte, der kann auf einem der vielen Güter stehen bleiben und Rot-, Weiß- oder Roséwein verkosten. Neben La Geria, lockt auch die älteste Weinkellerei der Kanaren "El Grifo" mit lokalen Spezialitäten. Vor Ort gibt es zudem ein eigenes Weinmuseum, in dem Wissbegierige mehr über die Geschichte des Getränks erfahren können.
Tagesausflug mit Sonnengarantie
Möchte man sich nach einem Tagesausflug entspannen, laden die vielen Stände zum Verweilen ein. Auf der Insel gibt es, typisch für die Kanaren, viele schwarze Strände, die sich über die Küsten erstrecken. Aber es sind auch einige Buchten mit hellen, perlmuttfarbenen Sand zu finden.
Zu den wohl schönsten Stränden der Insel zählen die Papageien-Strände (Playas de la Punta del Papagayo), Playa Blanca, Playa Flamingo und die Playa de las Conchas. Letzterer befindet auf der kleinen Kanareninsel La Graciosa, die sich im Norden, getrennt durch einen schmalen Meeresarm, an Lanzarote anschließt. Die Insel kann, wie auch viele der Strände, im Zuge einer kurzen Bootsfahrt erreicht werden.
Beste Ausgangslage für die Papageien-Strände sowie den Timanfaya Nationalpark bieten das "Dreams Lanzarote Playa Dorada Resort & Spa" sowie das "Secrets Lanzarote Resort & Spa ". Das Dreams bietet ein luxuriöses Rundumerlebnis für die ganze Familie, hat aber auch für Paare einiges zu bieten. Das Secrets hingegen ist ein Adults Only-Resort und lädt insbesondere Paare zum Verweilen und Entspannen ein. Beide Resorts liegen zentral in traumhafter Lage direkt am Meer, ein Zimmer mit Blick auf die malerischen Buchten ist daher zu empfehlen.
Wer Zeit und Lust hat, sollte sich unbedingt mit einem Boot in die Fluten schmeißen und die malerischen Buchten abfahren. Dort können Geduldige nach einem heißen Badetag noch den Sonnenuntergang im Paradies genießen und den Tag in malerischer Kulisse ausklingen lassen.