Sie gilt als letzter großer Wildfluss in Europa: die Vjosa, die im Epirus im Nordwesten Griechenlands entspringt und in Albanien in die Adria mündet. In seiner Einzigartigkeit steht das Gewässer mit seinen zahlreichen Zuflüssen bei Outdoorsportlern und Naturliebhabern hoch im Kurs, doch bis vor Kurzem war das Idyll auf albanischer Seite bedroht.
Mehrere Wasserkraftwerke waren in Planung, die das weitgehend unberührte Ökosystem zerstört hätten – einige Vorarbeiten wurden sogar schon umgesetzt. Doch es regte sich heftiger Widerstand der Anrainer entlang der Vjosa, der schließlich mit Schauspieler Leonardo DiCaprio und diversen Umweltschutzorganisationen auf internationaler Ebene widerhallte.
Nun hat die albanische Regierung die Vjosa in den Rang eines Nationalparks gehoben. Er umfasst eine Fläche von 12.727 Hektar, ein rund 400 Kilometer langer, schmaler Streifen, der sich entlang des Ufers durch Küsten- und Bergland mäandert. Auf griechischer Seite fließt die Vjosa bereits seit 1966 durch Nationalparks, insgesamt ist nur ein kurzer Abschnitt des Flusses noch nicht geschützt.