Neun von zehn Wanderern oder Bergsteigern fahren laut einer Umfrage des Alpenvereins primär mit dem Pkw zum Ausgangspunkt ihrer Touren. Die Anreise mit Öffis gilt vielen als unattraktiv und umständlich. Wie einfach und unkompliziert Touren mit Bahn und Bus sein können, zeigt nun ein neuer Wanderführer für Salzburg.

Mit "Mit Bahn und Bus zum Berggenuss" hat die Journalistin Stefanie Ruep ein Buch für Öffi-Wanderungen für das Bundesland und angrenzende Regionen geschrieben. Der Führer umfasst Routen von den Voralpen bis ins Hochgebirge und lotst in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu Gipfeln, Bergseen und Wasserfällen. Neben Tagestouren beinhaltet das Buch Wanderungen mit Hüttenübernachtung, einen "Öffi-Dreitausender" und – ideal für die An- und Abreise mit Öffis – Überschreitungen.

80 Tourenziele, die mit Öffis zu erreichen sind

Die im Buch beschriebenen Gipfel und Wege sind nicht neu erfunden. Doch Ruep räumt mit dem Glauben auf, mit Öffis käme man ohnehin nicht oder nur sehr umständlich ans Ziel. Das Erreichen der 80 Tourenziele im Führer setzt allerdings eine gewisse Planung und Flexibilität voraus: Die Linien zu den Start- und Endpunkten sind bei jeder Tour angeführt – die Fahrpläne sind es nicht: Insofern sind Nutzerinnen und Nutzer selbst gefordert. Es spielt der Autorin in die Hände, dass Takte wie Früh-, Abend- und Wochenendverbindungen in Salzburg aktuell Schritt für Schritt ausgebaut werden.

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Das Buch zeigt zugleich, wie sich vermeintlich bekannte Berge durch die Wahl neuer Ausgangs- und Zielpunkte ohne Bindung an einen Autoparkplatz als ganz neue Touren erleben lassen. Nicht zuletzt es ein Plädoyer für mehr Entschleunigung: Vielleicht kommen Wanderer und Bergsteiger manchmal eine Stunde später nach Hause, als wenn sie mit dem eigenen Auto fahren würden. Dafür reisen sie stressbefreiter, umweltfreundlicher und bei Besitz eines Klimatickets auch billiger.