Nach der Coronazeit mit all ihren Einschränkungen ist den Österreicherinnen und Österreichern wieder nach Reisen zumute. Es gebe einen richtiggehenden Nachholbedarf, sagte TUI-Österreich-Chef Gottfried Math am Donnerstag anlässlich der in Wien gestarteten Ferienmesse. "Die Menschen brauchen mehr denn je eine Auszeit." Dank eines trotz Inflationsdrucks sehr starken Buchungsauftakts heuer sei sein Konzern optimistisch für einen sehr guten Sommer und Reisejahr 2023 insgesamt.
Sorgen über eine getrübte Reiselust wegen der Teuerung und der vielen Krisen seien "verflogen", so Math. Die Teuerungsthematik spiele aber eine Rolle dabei, dass der Trend zum kurzfristigen Buchen zurückgehe. Reiseveranstalter wie TUI bieten unterschiedliche Fixpreispakete für Frühbucher, die sich dann preislich auf der sicheren Seite sehen. Die TUI-Durchschnittspreise liegen heuer aber um 8 Prozent höher als im Vorjahr.
Am liebsten das ganze Paket
Ein weiterer Trend aufgrund der Inflation ist, dass die Menschen beim Reiseveranstaltungsgiganten noch öfter "All-inclusive"-Pakete buchen. "Gerade in Zeiten, in denen die Kunden auf ihr Geld schauen und besonders genau kalkulieren, wie viel sie ausgeben können, ist das ein Trend." Mehr als die Hälfte der TUI-Reisenden nimmt "alles inklusive". Freilich schnüre sein Konzern Angebote für jede Brieftasche, rührte der Manager die Werbetrommel vor Journalistinnen und Journalisten.
Wichtigstes Zielland für TUI aus Österreich ist Griechenland. Dahinter folgen Spanien und die Türkei. Nach Regionen sind die führenden Destinationen die türkische Riviera bei Antalya, Kreta und Rhodos. An den genannten regionalen Zielen werde es vor allem im Juli schon knapp mit dem Angebot, so Math. Dort liegen die Buchungen derzeit um 15 bis 20 Prozent über dem Niveau des letzten Vor-Corona-Jahres 2019.
Insgesamt mehr nachgefragt werden laut dem Touristiker auch Zusatzleistungen am Urlaubsort wie Ausflüge, Museumsbesuche oder kulinarische Verkostungen. Die Menschen wollen wieder etwas erleben. Der TUI-Konzern will wie berichtet auch nachhaltiger werden. Befragungen des Unternehmens zeigen, dass dies viele Reisende grundsätzlich auch wollen. Doch nur zehn Prozent sind der TUI-Erhebung auch bereit, mehr dafür zu zahlen.