Wohin man sich auch dreht, man ist umgeben von Natur: Mit den saftig grünen Gebirgsketten Sierra de Mijas und Montes de Málaga auf der einen und dem sanft wogenden Meer auf der anderen Seite, hat Málaga landschaftlich für jeden etwas zu bieten. Dieses malerische Ambiente dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Stadt zum Geburtsort einer der bekanntesten Künstler weltweit wurde: Pablo Picasso.

"Für Picasso war Málaga irgendwann aber einfach zu klein", schmunzelt der Direktor des Picasso-Museums José Lebrero Stals im Gespräch. Der Mitbegründer des Kubismus hätte wohl nicht damit gerechnet, dass sein Geburtsort einmal die sechstgrößte Stadt Spaniens sein würde - und zu den wichtigsten Tourismusregionen der gesamten Iberischen Halbinsel zählen wird.

Tourismusmagnet Kunst

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Die Bekanntheit des berühmtesten Sohns der Stadt dürfte ein Grund unter vielen dafür sein, dass es jährlich unzählige Touristen nach Málaga zieht. "Picasso war wie ein Musiker, der alle Instrumente beherrschte, denn er hat in verschiedenen Stilen exzellente Kunststücke gemacht", erzählt ein Fremdenführer und gebürtiger málagueño (Einwohner von Málaga) während der Führung durch das Picasso-Museum. In diesem ist die Privatsammlung von Picassos Familie ausgestellt. Die älteste dort ausgestellte Arbeit soll der Künstler gemacht haben, als er vier Jahre alt war, die neueste mit über 90 Jahren.

Bei aller Bewunderung üben die Südspanier aber auch Kritik an dem berühmten Künstler: "Picasso hat zwar nie eine Frau geschlagen, aber die psychologische Gewalt, die er ausgeübt hat, war gigantisch", meint ein malagueño. Zwei seiner Frauen hätten mitunter seinetwegen Suizid begangen, dass er in seinen Ehen nicht treu war, ist bekannt.

Trotzdem ist Picassos Präsenz in der südspanischen Stadt auch außerhalb des Picasso-Museums deutlich spürbar, gibt es doch kaum ein Kunstmuseum in der Stadt, das seine Arbeit nicht thematisiert. Wer mehr Lust auf zeitgenössische Kunst hat, kann jedoch im Centro de Arte Contemporéano de Málaga vorbeischauen.

Ein Paradies für Fisch-Liebhaber

Doch Gründe, um Málaga einen Besuch abzustatten, gibt es wahrlich genug - auch für weniger kunstaffine Urlauber. Neben der landschaftlichen Schönheit in und rund um das Stadtgebiet begeistert auch die Gastronomie mit zahlreichen Besonderheiten. Vor allem Fisch-Liebhaber kommen in der Küstenstadt definitiv auf ihre Kosten: Eine von Málagas Spezialitäten sind boquerones al limón, also frisch frittierte Sardellen, die mit Zitronensaft beträufelt werden. Aber auch frischen Fisch, Meeresfrüchte und Muscheln findet man auf den südspanischen Speisekarte zuhauf.