Vor 140 Jahren hat sich George Nagelmackers mit dem Orient Express einen Traum erfüllt. Ab 2025 dürfen auch Fans der Jetztzeit in den legendären Waggons Platz nehmen, vor Kurzem wurden nun weitere Details zum neuen Orient-Express-Zug von Accor enthüllt. Die originalen Waggons aus den 1930er-Jahren waren im Jahr 2015 von Arthur Mettetal, der sich auf Forschung zur Industriegeschichte spezialisiert hat, zufällig auf einem Youtube-Video entdeckt worden. Schließlich gelang es ihm, die Garnitur an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland aufzuspüren, wo sie jahrzehntelang dahindämmerte.
Unter Leitung des Architekten Maxime d'Angeac wurde das neue Design der historischen Waggons präsentiert: Inspiriert von den 1920er-Jahren sollen die Abteile mit modernen Features ergänzt werden und somit eine Symbiose aus historischem Flair und neuzeitlichem Luxus bilden.
Zum Interieur der Gesellschaftsbereiche zählt auch der künftige Bar-Waggon: Unter großen Lichtkuppeln im Stil des Zweiten französischen Kaiserreichs bildet eine gläserne Theke den Mittelpunkt des Geschehens und ist eine Hommage an den bekanntesten Glaskünstler des Art Déco sowie des Art Nouveau, René Lalique. Eine Uhr an jedem Tisch kündigt auf geschmackvolle Weise die Cocktailstunde und Dinnerzeiten an. Der Service erfolgt wortwörtlich auf Knopfdruck: Einer der zwei Rufknöpfe ist dabei für einen äußerst illustren Service reserviert – drückt man ihn, wird Champagner serviert.
Inspiriert vom Original
Für das Dekor des Speisewagens reinterpretiert d'Angeac das einst von Suzanne Lalique-Haviland entworfene "Rail"-Motiv aus den 1930er-Jahren, wobei für die Trennwände die sogenannte Stoneboard-Technik genutzt wird. Die Decke ist verspiegelt und wird von Bögen durchbrochen. Unter diesem Firmament reihen sich an den Tischen dunkle Ledersessel. An jedem Tisch finden sich zudem von der Original-Beleuchtung inspirierte einzelne Lampen, die einladendes Licht streuen sollen.
Auch die Gäste-Suiten sind auf Komfort ausgerichtet und dennoch funktional durchdacht. Ecken sind abgerundet und für die Trennwände wird Holz und Leder verwendet. In einer Nische sind die berühmten "Blackbirds & Grapes"-Paneele von Lalique zu sehen, die noch aus dem historischen Zug stammen. Mit wenigen Handgriffen wird aus den Sofas ein großes Bett, in den Suiten ebenfalls vorhanden ist neben dem Badezimmer auch ein Ankleidezimmer.
Mythos Orient Express wird fortgeführt
Für Architekt d'Angeac ist der Orient Express kein Neuland. Selbst Anhänger von Reiseromanen und fasziniert von Kunstentwicklungen, führt er seit 20 Jahren aufsehenerregende Restaurierungs- und Dekorationsprojekte für Luxusunternehmen wie Daum, Hermès und Guerlain durch. "Wir reinterpretieren einen legendären Zug, in dem wir auf das Fachwissen und Talent der besten Handwerker Frankreichs zurückgreifen, um einen neuen Botschafter des französischen Luxus zu erschaffen", sagt er.
Sébastien Bazin, CEO von Accor: "Wir sind stolz, die ersten Bilder des zukünftigen Orient-Express-Zuges zu enthüllen. Eine Geschichte, die von einem Traum inspiriert ist, ein zeitloser Zug, der Gegenstand aller Fantasien ist und schon bald Wirklichkeit wird. Die Legende geht weiter." Nachdem der Zug im Rahmen der Ausstellung "Orient Express Revelation" Mitte Oktober 2022 in Paris erstmals gezeigt wurde, wird diese von 30. November bis 4. Dezember 2022 auch auf der Messe Design Miami gastieren.