Stift Wilten und die Altstadt von Innsbruck mit seinem Goldenen Dachl liegen einem zu Füßen, im Hintergrund das malerische Karwendelgebirge. Ein Ausblick zum genussvollen Innehalten? Nicht ganz, wenn man dabei auf dem Zitterbalken der Bergiselschanze sitzt, um der Nervenstärke der mutigen Skispringerinnen und Skispringer schwindelerregend nachzuspüren.
Denn von diesem Startbalken aus stürzen sich die skibestückten Adler mit rund 90 km/h über die stolze 98 Meter lange, gehörig steile Anlaufspur in die Tiefe, um Sprünge bis knapp an die 140-Meter-Grenze zu erzielen.
Beruhigend, dass man als Zitterbalken-Gast ohnehin keine Sprungskier angeschnallt bekommt, noch beruhigender, dass man sich über Seil und Karabiner aus den Händen erfahrener Profispringer sicher verankert wissen darf.
Entspannung nach der Anspannung
Das adrenalinbedingte Knieschlottern – es trifft nicht nur von Höhenangst Geplagte – mag zugleich ein symbolischer Kniefall vor allen Sportlern sein, die sich hier im Laufe der Jahre in unzähligen Trainings und Wettbewerben vor der 24.000 Zuschauer fassenden Tribüne bewiesen haben und beweisen. Ein wenig darf man dabei auch auf sich selbst als Muthase stolz sein.
Im noch ein paar Meter höher gelegenen Sky Restaurant am Gipfel des Sprungturms winkt auch eine Belohnung: nebst Kulinarik ein atemberaubender 360-Grad-Rundumblick und beflügelnde Entspannung.
Regina Rauch-Krainer