Eine dramatisch schöne Gebirgswelt, ein reißender Fluss, der sich wildromantisch seinen Weg durch das vorarlbergische Naturschutzgebiet Gadental bahnt. Und plötzlich offenbart sich dem ohnehin bereits überwältigten Wanderer eine Szenerie, die einer an Kitsch grenzenden Postkarte entsprungen zu sein scheint: Ein Kurhaus aus dem 19. Jahrhundert, das sich – einst Heilbadstätte – heute als einzigartiger Alpengasthof seiner neuen Bestimmung erfreut, im Ensemble mit einem Weiher und einer Kapelle.

Bad Rothenbrunnen
Bad Rothenbrunnen © Regina Rauch-Krainer

Hier im filmreif idyllischen Bad Rothenbrunnen auf über 1000 Meter Seehöhe begann einst alles – zumindest der Legende nach – mit einem Hirten, der dank Muttergottes eine Heilquelle entdeckte. Diese sprudelt bis heute für Bade- und Trinkkuren in wilder Natur. Und es gibt viele weitere Gründe für diesen, von jeglichem Weltgetümmel abgeschiedenen, pittoresken Kraftort. Wie etwa der Luxus der Einfachheit, den die rührigen Wirtsleute in ihren mit Mobiliar der Jahrhundertwende ausgestatteten Gästezimmern bieten, ihre feine Küche, der Ruf des prächtigen Eichelhähers, der zwischendurch die großartige Stille durchbrechen mag, die unzähligen Wanderwege, die unter anderem auf bilderbuchartige Almen führen.

Allerdings gibt es ein großes Risiko: Demütig versunken in diesem unschlagbaren Auszeitszenario will man da einfach nicht mehr weg.

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