Das hübsche friulanische Dorf Aiello nahe Palmanova, der Stadt mit dem sternförmigen Grundriss, hat sich ganz der Heiterkeit verschrieben. Hier zählen nämlich nur die sonnigen Stunden. Vor rund 20 Jahren begann ein enthusiastischer Einheimischer damit, Sonnenuhren zu kreieren und diese sichtbar im Ort zu installieren. Und diese Faszination ergriff von Sonnenstunde zu Sonnenstunde letztendlich das ganze Dorf.

Heute erfreuen mehr als 80 verschiedene Exemplare auf Hausfassaden in gemalter Form, aus Metall, Beton, Keramik, Glas, Ziegeln, Mosaik oder Holz gestaltet, nicht nur den Zeitmesserfanatiker.

Keine Uhr ist wie die andere

Abgesehen von der abwechslungsreichen, oft sehr ästhetischen Optik mit zum Teil illuminierenden Sprüchen wie „Jeden Morgen scheint die Sonne für Dich!“ und besonders amüsanten Werken wie jenes der Carabinieri, die sich selbst auf der Uhr verewigten, bieten die stummen, aber dabei heiteren Stundenzähler spannende Aufschlüsse über die Geschichte der Zeitmessung an sich.

Wurde die Zeit doch von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vorwiegend mit Sonnenuhren gemessen, von der antiken, babylonischen bis zur „italischen Stunde“, mit Schattenpunkten, Schattenzeigern, Lichtpunkten und vielem mehr.

Ein Tipp für den Rundgang durch Aiello: Vor lauter interessanten (oft nur für Spezialisten lesbaren) Sonnenuhren kann man die Zeit ganz leicht übersehen. Am besten die eigene Uhr am Handgelenk mittragen.