Nach Ende der Corona-Pandemie nehmen in Italien die Touristenströme wieder zu. 140.000 Touristen wurden am Ostersonntag in Venedig gemeldet, am Ostermontag war es ein Ansturm von fast 100.000. Bürgermeister Luigi Brugnaro begrüßte den starken Besucherandrang nach zwei Jahren Pandemie, will jedoch die Touristenströme im Sommer regeln.

Ab dem Sommer gilt die Buchungspflicht für diejenigen, die in der Altstadt ankommen. Ab kommendem Jahr soll eine Eintrittskarte für den Zugang zum Stadtkern eingeführt werden. "Das ist der richtige Weg und heute haben dies viele begriffen", erklärte der Bürgermeister im Interview mit der lokalen Tageszeitung "Corriere del Veneto". Die Idee des Bürgermeisters ist es, in einigen Monaten eine Computerplattform zu schaffen, auf der die Namen aller Personen registriert werden, die Zugang zu Venedig haben wollen.

Zunächst soll es Rabatte und Anreize für diejenige geben, die buchen. "Wir werden die ersten in der Welt sein, die dieses Experiment wagen", so Brugnaro.

Während in Italien die Corona-Restriktionen allmählich gelockert werden, kommen wieder verstärkt Touristen nach Venedig. Vor Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 war die Lagunenstadt ständig wegen des Massentourismus mit akuten Problemen konfrontiert.

Kreuzfahrtschiffe mit neuer Anlegestelle

Schon länger versucht man in Venedig auch den Kreuzfahrttourismus einzudämmen. Zu diesem Zweck wurde Anfang April ein temporärer Liegeplatz für Kreuzfahrtschiffe und ein dazugehöriges Terminal für Passagiere eingeweiht. Der Liegeplatz soll allein in diesem Jahr 32 Kreuzfahrtschiffe aufnehmen. Das Terminal, für das 1,8 Millionen Euro ausgegeben wurden, befindet sich im Gebiet von Marghera auf dem venezianischen Festland.

Große Kreuzfahrtschiffe dürfen nicht mehr durch Teile der venezianischen Lagune fahren. Nach einem Beschluss der italienischen Regierung des vergangenen Sommers sind der Giudecca- und der Markus-Kanal sowie das Markus-Becken im historischen Zentrum Venedigs künftig für Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 25.000 Tonnen Gewicht, mehr als 180 Metern Länge und mehr als 35 Metern Höhe gesperrt. Betroffen sind auch Schiffe, die bestimmte Abgasnormen überschreiten.