Als die rund 30 Hektar große Insel, nur wenige Bootsminuten von Burano und Torcello entfernt, vor drei Jahrzehnten vom Tiroler Industriellen Gernot Langes-Swarovski gekauft wurde, konnte sie schon auf einige Jahrhunderte Geschichte zurückblicken. Im Ammiana-Archipel gelegen, wurde die Isola Santa Cristina im fünften Jahrhundert von den Einwohnern der Lagunenstadt Altinum gegründet.

Einst befand sich hier ein Benediktinerkloster, in dem der Legende nach die Reliquien der Heiligen Jungfrau von Tyrus ruhten. Eine alte Kapelle mit einer idyllischen Zypressenallee ist erhalten geblieben. Bis ins 15. Jahrhundert blieb die Insel bewohnt, dann geriet sie in Vergessenheit, bis sie vor 30 Jahren einen neuen Besitzer fand.

Mit Sicherheit eine gute Wahl: Urlaub auf der exklusiven Privatinsel Isola Santa Cristina
Mit Sicherheit eine gute Wahl: Urlaub auf der exklusiven Privatinsel Isola Santa Cristina © Andrea Ferrari

Heute ist sie die einzige private Insel Venedigs. Das Schöne daran ist, dass sie seit 2016 – nur als Ganzes und exklusiv – gemietet werden kann. Maximal 16 Personen bietet das Haupthaus, die Villa Ammiana, in neun Schlafzimmern mit jeweils eigenen Bädern Platz. „Herr der Insel“ ist René Deutsch, ein österreichischer Geschäftsmann aus der Swarovski-Familie, der sich hier mit Gattin Sandra den Wunsch eines nachhaltig geführten Luxusresorts erfüllt hat.

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„Die Insel macht was mit einem“, erzählt Deutsch. Er erinnert sich an unbeschwerte Familienurlaube und wie er mit Freunden die letzten unerforschten Ecken der Insel erkundete. Deutsch, der mit Gattin Sandra fünf Jahre in Australien lebte und zurückkam, um dem venezianischen Eiland neues Leben einzuhauchen, legt großen Wert auf Nachhaltigkeit.

Inselmenschen: Der österreichische Geschäftsmann René Deutsch und Gattin Sandra vermieten die einzige private Insel Venedigs
Inselmenschen: Der österreichische Geschäftsmann René Deutsch und Gattin Sandra vermieten die einzige private Insel Venedigs © Andrea Ferrari

Er züchtet in den Inselgewässern Edelfische wie die Dorade, den Wolfsbarsch und die Meeräsche, rund 40.000 an der Zahl. 3000 bis 4000 Kilogramm Fisch werden pro Jahr geerntet und an die gehobene Gastronomie im Umkreis und auf dem Fischmarkt in Venedig verkauft. Der Ursprung der Zucht auf der Insel stammt noch von den Römern, ein ausgeklügeltes Schleusensystem lenkt die Fische – sie werden nicht gefüttert – durch die Insel. Lediglich der stete Wechsel der Gezeiten versorgt sie mit ausreichend Nährstoffen.

Wohl fühlen sich in der Lagune aber auch Olivenbäume, rund 600 Marillen- und Zwetschkenbäume, Pfirsich- und Kirschbäume. „Steinobst gedeiht in den Inselgärten ganz besonders gut. Wir bauen aber – nach den strengen Richtlinien der Biolandwirtschaft – auch verschiedene Gemüsesorten an. Und unser Inselhonig wurde als bester Millefiori-Honig Italiens mit einer Goldmedaille ausgezeichnet“, zeigt sich Deutsch mit der kulinarischen Ausbeute sehr zufrieden.

Offenes Feuer im Kamin, italienische Gastlichkeit
Offenes Feuer im Kamin, italienische Gastlichkeit © Andrea Ferrari

Die Weinstöcke der Insel liefern Trauben für rund 10.000 bis 15.000 Flaschen Merlot und Cabernet Sauvignon, der in ausgewählten Restaurants angeboten wird.

Wer mietet sich nun wirklich eine ganze Insel samt Privatkoch? „Viele unserer Gäste kommen aus der Schweiz, Großbritannien und den USA“, erzählt Deutsch, dessen Insel aufgrund der Abgeschiedenheit und Exklusivität auch gerne für Yoga-Retreats gebucht wird. „Lustigerweise hatten wir noch nie Italiener hier.“

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