Knapp drei Stunden sind es an die slowenische Adria und nach Minusgraden und dichtem Nebel im Hinterland ist das in der Ferne glitzernde Meer wie eine Offenbarung. Portoroz (zu Deutsch Rosenhafen) liegt eingebettet in der Bucht von Piran, umgeben von Olivenbäumen, Weinbergen und romantischen Dörfern. Das milde Klima schätzte schon der Adel aus dem Kaiserreich Österreich, der sich auch im Winter gerne im k. u. k. „Cur- und Seebad“ aufhielt.

1910 eröffnete das von den Kurgästen bereits sehnsüchtig erwartete „Palace Cur Hotel“, ein Prestigeprojekt seiner Zeit. 2008 wurde es umfangreich saniert und als „Kempinski Palace Portoroz“ wiedereröffnet. Seither glänzt es wieder als luxuriöses Landmark und architektonischer Mittelpunkt in der Bucht. Ein moderner Nebenbau fügt sich harmonisch in das historische Gebäudeensemble und auch das Interieur verbindet behutsam die große Geschichte des „Palace“ mit dem Heute.

Einst gingen Größen wie Marcello Mastroianni oder Sophia Loren hier ein und aus. Heute können sich die Gäste auf Fünf-Sterne-Superior-Niveau verwöhnen lassen oder das Ambiente einfach bei einem Kaffee genießen. Kellner Emanuel serviert den angesichts der milden Mittagssonne auch gerne nach draußen. Die Jacke abstreifen, den Cappuccino genießen und dabei auf Palmen blicken – was für ein Genuss an einem Jännertag.

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„Jetzt ist die ruhigste Zeit im Jahr. Bis Ende März sind nur wenige Touristen da“, erklärt Taxifahrer Jan auf der Fahrt ins Restaurant „Rizibizi“ in den Hügeln Richtung Piran. Tomaz Bevcic verkocht hier, mit drei Gault-Millau-Hauben geziert, die besten Produkte, die die slowenische Adria zu bieten hat. „Wolfsbarsch, Trüffel und, im Frühling, Spargel“, zählt der Koch seine Lieblingsingredienzien auf.

Regional ist hier auch das Salz, das in verschiedenen Restaurants verwendet wird, und etwa im Restaurant „Fleur de Sel“ dekorativ in der Olivenholzdose am Tisch steht. Im nördlichen Teil der Salinen von Secovlje wird dieses immer noch von April bis August ohne maschinelle Hilfe abgebaut. Zwar wurde der größte Teil aufgegeben, doch die kilometerlangen Deiche und die alten Salinenhäuser geben eine einzigartige Kulisse.

Die Wanderung dorthin ist mindestens ebenso reizvoll, vorbei am Hafen, der berühmten Fischzucht Fonda, Olivenhainen, alten und neuen Villen und dem Campingplatz, wo einige Hartgesottene auch im Winter im Wohnwagen urlauben. Die Luft in der Piraner Bucht gehört ganzjährig zu den besten und gesündesten in Europa. Die Fallwinde der Bora vermischen aber um diese Jahreszeit die ätherischen Öle der Kiefernwälder mit den Aerosolen des Meerwassers und machen sie sowohl besonders würzig als auch heilsam.

Zum Sundowner geht’s an den Strand. Kinder toben auf den Spielplätzen, Verliebte turteln, einige Urlauber führen teure Designerkleidung aus, es wird Slowenisch, Italienisch und Deutsch gesprochen. Portoroz paart die Lässigkeit von Strandmetropolen wie Miami mit der Familienfreundlichkeit und Lieblichkeit des Mittelmeers. Auch im Winter.

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