Mit Schneeschuhen eventuell eine kleine Herausforderung, weil die Wege teilweise sehr schmal sind. Ohne Schneeschuhe eine leichte, romantische Wanderung durch den verschneiten Wald, in dem der harschige Schnee so richtig schön unter den Schuhen knirscht. Meist mit Blick auf die Julischen Alpen mit dem Montasch, den die Einheimischen Jof di Montasio nennen.

Das Seiseratal hinter Valbruna bei Tarvis ist bei Langläufern und Winterwanderern beliebt. Wählt man einen der drei Rundwanderwege im Themenpark „Abschnitt Seisera“, die sich dem Ersten Weltkrieg – „Grande Guerra“ – widmen, beansprucht man nicht nur Beine, sondern auch Kopf.

Auf Pfaden, die Soldaten einst angelegt hatten, begegnet man hölzernen Schützengräben, Laufgräben und Kavernen, die als Unterkunft oder zur Unterbringung von Gewehren und Geschützen dienten. Auf anschauliche Weise erfährt man auch mittels Schautafeln, was sich im „Abschnitt Seisera“, dem Militärabschnitt im Seiseratal, abspielte.

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 Wild-Track-Wanderweg im Seiseratal, zu Deutsch Wolfsbach, auf Italienisch Val Saisera vom slowenischen za jezera – hinter dem See
Wild-Track-Wanderweg im Seiseratal, zu Deutsch Wolfsbach, auf Italienisch Val Saisera vom slowenischen za jezera – hinter dem See © Carlo Spaliviero

„Viele Freiwillige aus Kärnten und der Steiermark, die im vierten österreichischen Regiment dienten, standen hier den italienischen Alpini gegenüber“, erklärt Guide und Verleger Davide Tonazzi, Initiator des Themenweges.

Zwei große Schlachten mit 400 Toten habe es gegeben, das habe die Frontlinie aber nicht beeinflusst. Bestückt hat Tonazzi die Schautafeln mit historischen Fotos, die er bei Nachkommen der Soldaten und im Österreichischen Militärarchiv gefunden hat.

Schneereich. Sella Nevea ist dem Wintersport am Kanin und dem Freeriding gewidmet. Die Saison dauert von November bis Mai
Schneereich. Sella Nevea ist dem Wintersport am Kanin und dem Freeriding gewidmet. Die Saison dauert von November bis Mai © Carlo Spaliviero

Er führt die Wanderer zu Horchposten und Stollen, zum „Durchlöcherten Felsen“, zur Kanonenstellung „Fuß Nabois“ und zur Baracke „Villa Anna“, die er an der Stelle der historischen Soldatenunterkunft errichtet hat. Original-Interieur und sogar ein Merkblatt, das vor der ansteckenden Augenkrankheit Trachom warnte, sind zu bestaunen.

Weiter oben im Seisera-Wald, einem idyllischen Buchen-Mischwald, erzählt Tonazzi vom Servitutsrecht, das seit Maria Theresia allen österreichstämmigen Hausbesitzern eingeräumt wurde: Einmal im Jahr dürfen sie Fichten und Buchen für Möbel schlägern. Das gilt nicht für die „klingenden Bäume“, die im letzten Wegabschnitt zu sehen sind. Aus ihrem Holz werden Geigen geschnitzt. Die Eindrücke der erbaulichen Wanderung klingen jedenfalls noch lange nach.

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