Der Gosaukamm war die „Spielwiese“ von Paul Preuß. Der begnadete Bergsteiger hat das Freiklettern ohne jegliche Sicherung von dessen kühnen, steil aufragenden steinernen Nadeln in die Welt hinausgetragen. Nach einer zweitägigen Rundtour um diese eindrucksvollen Felsen kann man seine unbändige Bergleidenschaft gut verstehen.
Tag 1: Wir beginnen die Tour mit dem Aufstieg von der Unterhofalm (1365 m) zur Hofpürglhütte (1705 m). Hier kann man sich nach einem Gabelfrühstück frisch gestärkt auf den Linzer Weg machen, am Fuß der Bischofsmütze entlang zum Steiglpass. Steil windet sich der Weg, oben angelangt, eröffnet sich ein herrlicher Rundblick. Nun folgen wir dem Steig hinab Richtung Gosausee (937 m). Der Weg liegt auf der Schattenseite des Mandlkogels und schmiegt sich eng an dessen Nordwand.
Kurz bevor wir den Gosausee erreichen, mündet der Steiglweg Nr. 612 in den Weg Nr. 623 zur Gablonzerhütte. Jetzt geht es nochmals kräftig bergauf – belohnt werden die Mühen des Aufstiegs zur Zwieselalm mit einem Blick auf den Gosausee, der eindrucksvoll vom Dachsteinmassiv eingerahmt wird. Bei der Gablonzerhütte (1522 m) endet die erste Etappe.
Tag 2: Zeitig in der Früh geht es los. Zunächst wandern wir über eine steile Wiese zum Törlecksattel. Dort wendet sich der Weg nach Westen und führt an der Südseite des Donnerkogels leicht bergab durch Wald- und Latschengelände zur Stuhlalm. Nicht weit entfernt liegt auch das Theodor-Körner-Haus. Es folgt ein steiler Aufstieg durch eine oft rutschige Fels- und Schuttrinne zum sogenannten „Durchgang“.
Immer wieder fällt der Blick auf das Panorama der im Süden liegenden Tauern. Wir gehen über saftige Almweiden oberhalb der Sulzkaralm. Bald ist die mächtige Gestalt des Torsteins zu sehen. Noch ein kurzer Gegenanstieg, dann ist die Hofpürglhütte erreicht. Jetzt steht nur noch der kurze Abstieg hinunter zur Unterhofalm aus, dann haben wir auch die zweite Etappe der Rundtour geschafft.