Es ist schon imposant, wenn man die 80 Meter lange, leicht gewölbte Rolltreppe hinauffährt. Aber noch imposanter ist der Panoramablick auf den Hafen und die City von Hamburg von der Besucherplattform der Elbphilharmonie in 37 Meter Höhe. Rund neun Millionen Menschen haben seit der Eröffnung 2017 diese sogenannte Plaza kostenlos besichtigt. Und an die zwei Millionen besuchten Konzerte. Das bedeutet, dass die „Elphi“, wie sie von den Hamburgern mittlerweile selbst liebevoll tituliert wird, seit zwei Jahren immer ausverkauft ist.

Und das beeindruckende, von drei Seiten vom Wasser der Elbe umgebene Gebäude wurde zum Touristenmagneten und zum neuen, weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt. Auf einem Backsteinsockel, einem ehemaligen Kaispeicher, ragt der gläserne Neubau mit seiner geschwungenen Dachlandschaft bis zu 110 Meter in den Himmel, erbaut an der westlichen Spitze der HafenCity und in Nachbarschaft zu der mit Backsteinen erbauten und mittlerweile zum Unesco-Welterbe zählenden Speicherstadt.

Bis zur Fertigstellung war es jedoch ein steiniger Weg, denn bei Baubeschluss 2007 sollte das kühne Bauwerk 77 Millionen kosten und 2010 fertig sein. Letztlich wurde es 2017 fertig – mit Kosten von mehr als dem Zehnfachen.

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Herzstück ist der große Saal: Wie auf Weinbergterrassen sind die etwa 2100 Plätze um eine mittig liegende Bühne angeordnet. Kein Besucher ist mehr als 30 Meter vom Dirigenten entfernt. Weltweite Spitzenorchester und Künstler treten hier regelmäßig auf. Der kleine Saal fasst etwa 550 Plätze.

Bestens besucht ist auch die Konkurrenz der sogenannten „Leichten Muse“ auf der anderen Uferseite: Walt Disneys „König der Löwen“ spielt man sage und schreibe seit 19 Jahren in einem eigens errichteten Gebäude. Und nebenan wird der Broadway-Hit „Mary Poppins“ gegeben, der ab Herbst von „Pretty Woman“ abgelöst wird.

Daneben gilt es noch Konzerte in der neobarocken Laeiszhalle, einem der schönsten Konzerthäuser Europas, und Musikdramen sowie Ballette in der Staatsoper oder Sprechtheater im Thalia Theater und Schauspielhaus zu besuchen.

Bei einem musikalischen Streifzug durch die Hansestadt sollte man aber keinesfalls das „KomponistenQuartier“ versäumen. Man glaubt es nicht, wie viele bedeutende Musikschaffende hier wirkten. Sei es der vielseitige Barockkomponist Georg Philipp Telemann und sein Patensohn Carl Philipp Emanuel Bach als städtische Musikdirektoren an den fünf Hauptkirchen.

Oder Johann Adolf Hasse und die hier geborenen Fanny und Felix Mendelssohn sowie Johannes Brahms, dessen Verhältnis zu seiner Heimatstadt nicht gerade friktionsfrei verlief. Dann führte hier Gustav Mahler das Opernwesen zu neuer Blüte. Exponate von allen lassen in kleinen, historisch rekonstruierten Häusern Musikgeschichte lebendig werden.

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