Es ist, als ob Mutter Natur plötzlich einen bunten Teppich ausrollt. Als ob sie genug hätte vom Anblick der kargen, wüstenähnlichen Landschaft von Namaqualand. Die Region in Südafrika und Namibia ist einmal im Jahr Schauplatz einer eindrucksvollen Inszenierung des Wunders des Lebens. Regie führt der Benguela-Strom. Er schickt einmal im Jahr Regen in die Ödnis - und dann geht alles ganz schnell.
Aus dem getränkten Boden schießen innerhalb weniger Tage unzählige Blüten, die wie ein gigantisches Blumenbeet die Hügel überziehen. Die meisten dieser Überlebenskünstler zählen zur Gattung der Sukkulenten, rund 2000 Arten recken in Namaqualand ihre farbenprächtigen Köpfe Richtung Himmel, um Insekten anzulocken. Dazu kommen noch mehr als 1500 andere Pflanzenarten, die von der Feuchtigkeit wachgeküsst werden.
Eine Blütenexplosion dieser Größe ist in der Natur einmalig. Das Spektakel ereignet sich zwischen Ende August und Anfang September. Für eine Blumensafari heißt es schnell sein, denn die Pracht ist nur allzu vergänglich. Auf den Überfluss folgt die Trockenzeit, der Garten weicht wieder der Wüste. Und niemand würde vermuten, dass hier eben noch ein Blütenmeer wogte.