Buchungsportale wie Booking.com, Expedia oder HRS.1, 2, 3 zählen zu den wichtigsten Helfern von Reisenden, wenn es darum geht, ein Hotelzimmer zu buchen. Nutzer von Online Travel Agencys schätzen die vermeintlich große Auswahl und denken, dass sie so ein preiswertes Hotel finden können. Eine Stichprobe des Verbraucherforums mydealz.de lässt daran Zweifel aufkommen: Von 750 zufällig ausgewählten Hotels konnten die Tester über die 42 größten Buchungsportale im Schnitt nur 271 Hotels buchen – und dies zu Preisen, die im Mittel 34,5 Prozent über dem Bestpreis lagen.
185 Euro hätten zwei Erwachsene pro Nacht bei Hotel.de bezahlen müssen, um vom 21. bis zum 28. April im „Hôtel du Petit Palais“ in Nizza zu übernachten. 148 Euro kostete ein Doppelzimmer im gleichen Zeitraum bei Zenhotels und für 135 Euro bot das Vier-Sterne-Hotel das gleiche Doppelzimmer auf der hoteleigenen Internetseite an. Was auf den ersten Blick nach einer enormen Preisdifferenz klingt, erwies sich bei der Stichprobe als Normalität. Die Preise schwankten im Mittel um 76,6 Prozent. Je nach Buchungsportal kostete das gleiche Doppelzimmer in einem der 750 zufällig ausgewählten Hotels im günstigsten Fall 173,25 Euro und im teuersten Fall satte 279,59 Euro.
Direkt beim Hotel buchen oft günstiger
Angesichts der großen Preisunterschiede sind Reisende gut beraten, Werbeversprechen kritisch zu hinterfragen und die Preise von mehreren Portalen miteinander zu vergleichen. Einen klaren Preissieger förderte die Stichprobe nämlich nicht zutage. Im Schnitt boten die 42 analysierten Buchungsportale nur 6,6 Prozent der dort gelisteten Hotels wirklich zum günstigsten Preis an.
Vergleichsweise oft erwies sich der direkte Buchungsweg als der günstigste: Über ihre eigenen Internetseiten boten die 750 ausgewählten Hotels immerhin vier von zehn Zimmern (43,1 Prozent) am günstigsten an und lagen sonst im Mittel „nur“ 15,2 Prozent über dem Bestpreis.
Aber: Auf Länderebene betrachtet, konnten die Tester nur in zwölf der 43 Länder sparen, wenn sie Zimmer direkt auf den Internetseiten der einzelnen Hotels buchten. Wer auf den Malediven (23,2 Prozent Aufpreis), in Ägypten (23,8 Prozent), auf Bali (24,9 Prozent), in Island (27,9 Prozent) oder in Kroatien (28,0 Prozent) und Tunesien (86,5 Prozent) Urlaub machen möchte, sollte jedoch genau prüfen, ob es sich auszahlt, Zimmer direkt beim Hotel zu buchen.
Mit einigem Abstand folgte Lastminute.de auf dem zweiten Platz des Preisrankings. Bei Lastminute.de konnten die Tester von mydealz zwar nur 15 der 154 dort verfügbaren Hotels (6,6 Prozent) zum günstigsten Preis buchen. Im Mittel lag Lastminute.com allerdings nur 15,6 Prozent oberhalb des jeweiligen Bestpreises und wies damit das beste Preisniveau aller 42 Plattformen auf. Die beiden Marktführer, Booking.com und Expedia, schnitten im direkten Vergleich eher mäßig ab.