Kann denn Giftgrün heilsam ein? Gut für Körper und Geist? Ja, und wie! Man spürt es, und zwar sofort, wenn man sich in ein Becken des Heilbades Bük in Ungarn gleiten lässt. Ein warmer, sanfter Druck legt sich über den Oberkörper. Instinktiv erkennt man: Das ist nicht nur das heiße Thermalwasser. Da steckt mehr hinter dem Nass mit seinem grellen, kräftigen Grünton.

Yogalehrer Sándor Barota im Lavendelgarten des Hotels Piroska
Yogalehrer Sándor Barota im Lavendelgarten des Hotels Piroska © Andreas Schöberl-Negishi

Aus vier Quellen kommt in Bük das 58 Grad heiße Thermalwasser an die Oberfläche. Die Zusammensetzung seiner Mineralstoffe trug zum guten Ruf des Kurortes bei. „Natriumchlorid kann Entzündungen vermindern, Kalzium und Fluor spielen eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel der Knochen, Magnesium wirkt positiv im Muskelbereich, Kohlendioxid verbessert den Kreislauf“, zählt Tourismusexpertin Livia Horváth auf. Na eben. Richtig gespürt!

Dieses Video könnte Sie auch interessieren
Beim Putten am Golfplatz von Bükfürdö
Beim Putten am Golfplatz von Bükfürdö © Andreas Schöberl-Negishi

Für Hartgesottene

An einem Trinkbrunnen kann man das Heilwasser auch trinken. Gegen chronische Magenentzündung, Verdauungsstörungen und zur Vorbeugung von Osteoporose. Auf jeden Fall ist es nur für Hartgesottene. Geruch und Geschmack sind gewöhnungsbedürftig.

Auf dem Gelände der Therme, die mit 32 Becken und einer gesamten Wasseroberfläche von mehr als 5000 Quadratmetern aufwartet, kann man perfekt relaxen: Es locken neben dem Heil-, Strand- und Erlebnisbad ein Wellnesszentrum, eine Saunawelt, wahrhaft riesige Liegewiesen und sogar ein Campingplatz. Empfehlenswert sind die Massagen: eine davon mit Emu-Öl. „Das ist bereits vor 1000 Jahren von australischen Eingeborenen zur Behandlung bei muskulärer Belastung und Schmerzen eingesetzt worden“, erklärt Horváth.

Meisterkoch Peter Bánszki
Meisterkoch Peter Bánszki © Andreas Schöberl-Negishi

Auf Rundfahrt

Auf jeden Fall lohnt es sich, Bük und Umgebung auf einer Rundfahrt mit der „Lokibahn“ zu entdecken: Lokführer János Csordás selbst hat mit seinem bunten Gefährt, das auf Knopfdruck hupen, quietschen, rasseln, klingeln und diverse sonstige Geräusche von sich geben kann, offensichtlich die größte Freude. Das ist ansteckend. Speziell, wenn der Bimmelzug an einem Kindergarten vorbeizuckelt, wo sich die Kleinen ihre Nasen am Zaun platt drücken.

Umschwärmt: Der Stand von Saftmacher Endre Csejtei
Umschwärmt: Der Stand von Saftmacher Endre Csejtei © Andreas Schöberl-Negishi

Spektakulär: der Kristály Toroni, ein Klettergarten mit herlicher Aussicht. Direkt daneben führt die Konditorei und Eisdiele „Villa Rosato“ mit süßen Leckereien in Versuchung. Ein Paradies für Kinder: die Spielhalle mit Sport und Spaß ohne Ende. Eine ewige Versuchung: die Restaurants, die mit feinen Gerichten und riesigen Portionen aufwarten. Heißer Tipp: das Kes Pub mit gemütlichem Ambiente und der vielleicht größten Schlachtplatte der Welt.