Mit dem jährlichen Reisemonitoring gibt der ÖAMTC Einblicke in das Reiseverhalten und die Urlaubspläne der Österreicher. Demnach steht heuer eine besonders starke Reisesaison bevor: "62 Prozent der Österreicher planen 2018 einen Urlaub - das sind um vier Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die Reiselust ist also ungebrochen", sagt ÖAMTC-Touristikerin Dagmar Riedl. Der Fokus der Befragung 2018 lag auf der Urlaubsorganisation: "Die Österreicher nehmen Planung und Buchung gerne selbst in die Hand. Knapp zwei Drittel der Befragten stellen sich ihre Reiseleistungen am liebsten selbst zusammen, ein Drittel bevorzugt das fertige Gesamtpaket der Pauschalreise." Gebucht wird vor allem online (40 Prozent der Befragten), ein Viertel kontaktiert direkt die Unterkunft und 20 Prozent gehen nach wie vor den "klassischen" Weg über ein Reisebüro.
Von Airline-Insolvenzen unbeeindruckt
Vor dem Hintergrund der Insolvenz einiger Fluglinien im vergangenen Jahr hat der Mobilitätsclub beim Reisemonitoring abgefragt, ob sich die Negativschlagzeilen auf Planung und Buchung des Urlaubs ausgewirkt haben. Das Ergebnis ist für Expertin Riedl durchaus überraschend: "Die Mehrheit lässt sich davon nicht abschrecken - nur etwa elf Prozent der Befragten ändern ihr Verhalten und fahren zum Beispiel lieber mit dem Pkw." Dass die Sorge über eine mögliche Insolvenz mit der Entfernung des Reiseziels zunimmt, verwundert hingegen nicht - gibt es bei Fernzielen doch kaum eine Alternative zum Flugzeug.
Unklarheit herrscht bezüglich der Rechtslage im Insolvenzfall einer Fluglinie: Was mit den gebuchten Tickets geschieht, weiß nur ein Drittel der Befragten - nämlich, dass man keinerlei Anspruch auf Kosten-Rückerstattung hat. 35 Prozent vermuten, dass man einen Teil der Kosten rückerstattet bekommt, 22 Prozent gehen davon aus, dass man im Insolvenzfall umgebucht wird. "Tatsächlich haben lediglich Pauschalreisende finanziellen Schutz bei der Insolvenz der Fluglinie. Wer seine Reise individuell zusammenstellt, bekommt die Ticketkosten nicht retour", warnt die ÖAMTC-Touristikerin.
Badeurlaub mit Auto oder Flieger
"Im Urlaub möchte man baden, Sonne tanken, sich erholen - für mehr als die Hälfte der Reisenden ist das das Hauptmotiv", hält Riedl fest. "Heuer fällt allerdings auf, dass mehr Österreicher Gefallen an Sport- und Abenteuerurlauben finden." Die Anreise erfolgt praktisch gleich häufig mit Pkw (42 Prozent) oder Flugzeug (41 Prozent).
Wohin zieht es die Österreicher? "68 Prozent der Befragten werden den Urlaub im europäischen Ausland verbringen", weiß die ÖAMTC-Touristikerin. "Die zwei beliebtesten Destinationen Kroatien und Italien liegen heuer fast gleichauf. Auf Platz 3 und 4 folgen Spanien und Griechenland." Aber auch die österreichische Tourismusbranche darf sich freuen: 18 Prozent der Befragten werden in der Heimat urlauben, vorzugsweise in Kärnten und der Steiermark.
Besonders hoch im Kurs liegen längere Urlaubsreisen zwischen vier und 14 Tagen, die bei acht von zehn Befragten auf dem Programm stehen. Dennoch haben auch Kurzurlaube mit maximal drei Tagen Aufenthalt tendenziell zugelegt: 2017 planten 20 Prozent der Befragten einen Kurztrip, 2018 sind es 27 Prozent. Das Reisebudget ist 2018 mit durchschnittlich 1073 Euro pro Person etwas höher angesetzt. Liegt das Urlaubsziel in Österreich, werden pro Person rund 500 Euro in die Hand genommen - bei Fernreisen hingegen braucht man im Schnitt etwa 1800 Euro.