Gespannt drücken sie ihre Nasen an die kalte Glasschiebetüre. Die Kinder stehen dort dicht aneinander gedrängt und beobachten das Spektakel. Langsam, schon fast bedächtig kommt eine rote Lok samt ihren Waggons in der Talstation an. Zum Glück ist die Glasfront der Talstation groß, so kann jeder der Wartenden einen Blick auf die Lok erhaschen.

Die Schafbergbahn in St. Wolfgang am Wolfgangsee ist nämlich keine gewöhnliche Bahn. Sie ist die steilste Zahnradbahn in Österreich. Mit ihrem historischen Äußeren regt sie die Fantasie von Jung und Alt an. Dann gehen plötzlich die Türen auf, die Sitzplätze werden eingenommen und schon setzt sich die Bahn in Bewegung. Die Gleise schlängeln sich durch ein Wohngebiet, bevor es steil den Berg hinauf geht. Und beim Anblick der Steigung quietscht so mancher junge Passagier vor Begeisterung. 30 Minuten hat man Zeit, die 4,2 Kilometer lange Strecke zu genießen, bevor man die Bergstation in 1732 Metern Höhe erreicht. Schon während der Fahrt ist der Blick auf den Wolfgangsee einmalig, aber das Panorama, das sich vom ehemaligen Schutzhaus, der „Himmelspforte“, betrachten lässt, ruft Geografen wie Fotografen auf den Plan. Elf verschiedene Seen liegen dem Besucher zu Füßen und wetteifern um die Gunst selbiger.

Die Hexe am Berg

Für junge Abenteurer bietet das Salzkammergut noch mehr. Nur 50 Kilometer weiter nordöstlich am Traunsee kann ebenso ein Berg erkundet werden. Zugegeben, die Fahrt mit der Schafbergbahn hat einen besonderen Reiz, aber eine Wanderung auf dem Grünberg bei Gmunden wird von der Hexe Kranawitha vom Grünberg begleitet und offenbart die Welt der Zauberei.

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Ein Erlebnisweg für Kinder ist gespickt mit lebensgroßen Figuren der „Grünbergbande“, die auf die Unterstützung der Besucher angewiesen sind, um das Rätsel der Hexe zu lösen. Der Weg führt von der Bergstation um den Gipfel bis zum Laudachsee. Für Begeisterung bei Mia und Finn aus Wien sorgt das Wetter im Herbst: „Wahnsinn - dieser Nebel. So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Dicht und schwer liegt ein Nebelschleier über dem Berg und verleiht dem Wanderweg etwas Mystisches. Die Sicht auf den Traunsee ist zwar verwehrt, aber die Überraschung, wenn man plötzlich vor einem imposanten Holzgerüst mitten im Wald steht, ist umso größer. Auf hohen Stelzen führt nämlich der Baumwipfelpfad durch den Wald. Am Ende wird man von einem 39 Meter hohen Aussichtsturm erwartet. Wie der Pfad ist auch der Turm aus Holz gefertigt. Seine Form erinnert an ein großes Salzfass und würdigt damit die Geschichte und Kultur der Region.

Und der Kultur räumt man heuer im Salzkammergut einen besonders hohen Stellenwert ein. Bad Ischl wurde nämlich neben Tartu in Estland, Bodø in Norwegen der Titel „Kulturhauptstadt 2024“ verliehen. Und diese Auszeichnung strahlt auf die gesamte Region.

Mit Pinsel und Farbtopf

Wer einen gemütlicheren Ausflug mit seiner Familie plant, ist nach wie vor in Gmunden richtig - und zwar bei „Gmundner Keramik“. Mit Pinsel und Farbe kann man seine eigenen Schüsseln oder Teller bemalen. Rasch werden am „Probierteller“ die ersten Pinselstriche geübt, bevor es ans Anfertigen des eigenen Dekors geht. „Die Farben sind wie Wasserfarben“, sagt eine Angestellte, während sie die ausgesuchte Müsli-Schale platziert. „Einfach loslegen. Falsch gibt es in der Kunst nicht“, sagt sie mit einem Schmunzeln.

Beschaulich geht es übrigens am Hallstättersee zu. Bei einer Bootsfahrt über den See kann man dem Trubel der Touristenströme im historischen Hallstatt entfliehen. Wer zur Mittagszeit schnell ist, kann in einer der Seitengassen einen Tisch für eine Pause ergattern. Hier in den Gastgärten scheint die Zeit langsamer zu vergehen, während man einen lauwarmen Apfelstrudel auf der Zunge zergehen lässt.

Naschkatzen in Bad Ischl

Richtige Schleckermäuler müssen aber direkt nach Bad Ischl weiterfahren. Dort wartet die Traditionskonditorei Zauner mit ihren Köstlichkeiten auf. Während die Erwachsenen sich einen Kaffee samt Torte gönnen, wurde auch an das jüngere Publikum gedacht. Ein extragroßer „Babycchino“, ein Glas Milchschaum, lässt die Augen der Kinder vor Staunen glitzern.