Eine Erkenntnis beschleicht einen beim Schlendern in der Stadt an der Ljubljanica schnell. Im Gegensatz zu anderen Dreh- und Angelpunkten der k. und k-Monarchie ist Ljubljana (Laibach) kein Abklatsch der Hauptstadt des Habsburgerreichs, kein Klein-Wien. Sie hat ihren eigenen Charakter, der allen voran vom Nationalarchitekten Jože Plečnik geprägt wurde. „Man sieht daran, dass die Slowenen schon damals als Nation empfunden haben“, sagt Georges Desrues.
Gemeinsam mit Architekt Erich Bernard hat er nach dem Triest-Guide nun den Reiseführer „Ljubljana für Fortgeschrittene“ veröffentlicht. Mit ihren knapp 290.000 Einwohnern zählt Ljubljana zu den kleineren Hauptstädten Europas, aber das kulturelle und kulinarische Angebot ist groß. „Daraus kann man auch die Rolle als Kreuzungspunkt von Mitteleuropa und dem Balkan ablesen“, sagt Desrues.
Kulinarisch zählt Slowenien zu den Shootingstars, die Museen mögen klein sein, haben aber immer sehenswerte Ausstellungen im Programm. „Das Café in der Modernen Galerie etwa gehört zu meinen Lieblingsorten.“