Für Halloween muss keines der vier Hotels in der Bucht von Kupari extra dekoriert werden. Sie sind ganzjährig gruselig. Die gigantischen Bauten in dem Badeort zehn Kilometer südöstlich der kroatischen Stadt Dubrovnik stehen seit Beginn der 1990er-Jahre leer, aber trotzdem noch manchmal im Rampenlicht. Sie dienen immer wieder als Kulisse für Filme wie den aktuell im Kino laufenden „Die Fotografin“ mit Superstar Kate Winslet in der Hauptrolle.

Der erste Tourismusbetrieb in der Bucht, das Grand Hotel, wurde schon 1920 eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen drei weitere dazu. Zunächst als exklusives Ressort für das jugoslawische Militär, später auch für „normale“ Urlauber geöffnet, zählten sie bis zu 1,5 Millionen Nächtigungen pro Jahr. Mit dem Zerfall des Staates war Sperrstunde. In der Schlacht um Dubrovnik wurden die Hotels von serbischen und montenegrinischen Soldaten geplündert. In manchen Stockwerken zündeten sie danach Phosphorbomben.

Alle Versuche, das 30 Hektar große Areal nach dem Kroatien-Krieg wieder touristisch zu nutzen, sind bisher gescheitert. Urlauber aus aller Welt kommen trotzdem. Zwischen den Ruinen im Staatsbesitz stehen Campingbusse, im Meer wird gebadet. Die teilweise schon einsturzgefährdeten Gebäude und der Strand sind frei zugänglich.

Der Film „Die Fotografin“