Ursprünglich war die Einführung der E-Vignette für Kroatiens Autobahnen für 2025 angekündigt gewesen – allerdings sollen Autofahrerinnen und Autofahrer bis 2026 auf das schrankenlose Bezahlsystem warten müssen, berichtet der deutsche Mobilitätsclub ADAC. Im Dezember 2023 wurde die Umstellung erstmals angekündigt, der Starttermin wurde seither mehrmals nach hinten verschoben.

Was bisher bekannt ist

Derzeit wird die Maut in Kroatien an Mautstellen mit Bargeld, Bankkarten oder mit der elektronischen ENC-Box entrichtet. Nach der Inbetriebnahme des neuen Systems sollen die Mautstationen wegfallen. Fahrerinnen und Fahrer von Pkw sollen im neuen System die Wahl zwischen der Mautbox oder der E-Vignette haben. Die E-Vignette soll laut ADAC unter anderem online erhältlich sein, während die im Fahrzeug installierte Mautbox vorab erworben werden muss.

Keine konkreten Informationen liegen laut ADAC bislang zu der Frage vor, ob die bislang streckenabhängige Autobahnmaut im Zuge der geplanten E-Vignette auf eine pauschale Nutzungsgebühr umgestellt wird. Lkw sollen auf jeden Fall eine Mautbox benötigen, diese dürfte ähnlich wie beispielsweise die österreichische Go-Box funktionieren.

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Maut bleibt teurer

Zudem wurde beschlossen, dass die eigentlich nur in den Sommermonaten saisonal erhöhten Mautgebühren dauerhaft in Kraft bleiben. Die Gebühren für die Fahrt auf den staatlich betriebenen Autobahnen werden nicht auf das alte Niveau zurückkehren, teilte die staatliche Autobahngesellschaft HAC laut kroatischen Medienberichten mit. Zu Beginn der Urlaubssaison war die Pkw-Maut im Juli um zehn Prozent angehoben worden, die höheren Saisonpreise sollten ursprünglich bis Ende September gelten. Für Busse und Lkw, die vor der saisonalen Preiserhöhung ausgenommen waren, ändert sich nichts.

Die HAC begründete den Schritt mit höheren Wartungs- und Baukosten. „In einer Zeit, in der die Wartungs- und Baukosten stark steigen, muss HAC die Mauttarife anpassen, um seine finanzielle Stabilität zu gewährleisten“, hieß es aus dem Unternehmen, das den Großteil des kroatischen Autobahnnetzes betreibt. Laut HAC waren die Mautgebühren seit 2012 unverändert geblieben. Eine Ausnahme bildeten die saisonalen Mautgebühren von Juli bis September, die 2017 als finanzielle Sanierungsmaßnahme eingeführt wurden. In den letzten vier Jahren (während und nach der Coronakrise) wurden die saisonalen Tarife jedoch nicht angewandt.