Dass er bereits zum neunten Mal hintereinander von der Umweltschutzorganisation Legambiente und dem Touring Club Italiano zum schönsten See in Bella Italia gewählt wurde, erhebt die Kür in den Rang einer gewissen Gewissheit. Aber selbst Italienern ist das strahlend blaue Juwel an der Ostseite der Brenta oft kein Begriff. Vielleicht deshalb, weil der Molvenosee die stille Schönheit Starallüren vorzieht.
Der italienische Schriftsteller Antonio Fogazzaro, selbst Stammgast an seinen Ufern, nannte ihn einst eine „kostbare Perle in noch kostbarerem Schmuckkästchen“. Damit meint er die spektakuläre Umrahmung des zweitgrößten Sees im Trentino von Bergriesen und dichten Wäldern. Die einzige Ortschaft liegt am Nordwestufer, das im Kern noch urtümliche Dorf Molveno. Im kristallklaren Nass tummeln sich nicht nur Badegäste, Stand-up-Paddler oder Tretbootfahrer, hier kann dank der munteren Brise der „Ora del Garda“ sogar gesegelt werden. Auch Angler zieht es der Fischvielfalt wegen ans Wasser.
Brentagruppe und Paganellamassiv sind eine Steilvorlage für Wanderer und Mountainbiker – im wahrsten Sinn des Wortes. Die Pradel-Hochebene kann man aber auch unanstrengend mit der Kabinenbahn von Molveno aus bezwingen. Beim Blick von oben auf den See weiß man dann genau, warum er wohl wirklich der schönste ist.