Eine verärgerte Kundin eines Restaurants im spanischen Sevilla machte ihrem Ärger Luft: Sie sollte für einen Platz an der Sonne auf der Terrasse zehn Euro extra bezahlen. Sie hätte einen Tisch für zwei Personen auf der Sonnenterrasse reserviert, allerdings habe man sie dann auf einen Platz im Schatten verwiesen, postete sie auf dem Onlineportal Tripadvisor, wie die Tageszeitung „El Correo de Andalucía“ berichtet. Auf die Frage, ob man sich nicht auf einen der freien Tische an der Sonne setzen könnte, teilte die Kellnerin mit, dass dafür ein Aufpreis zu bezahlen sei.
Das Restaurant antwortete auf dem Bewertungsportal: Sonne oder Schatten seinen nicht ausschlaggebend für den Aufpreis, vielmehr die Kategorie der Tische, nämlich „Premium“ – in diesem Fall mit der besten Sicht auf den Canal de Alfonso XIII in Sevilla. Zudem werde auf der Homepage als auch auf der Speisekarte eindeutig darauf hingewiesen. Auch weitere Gäste berichten auf Tripadvisor von aufpreispflichtigen Tischen in Restaurants in der Hauptstadt der Region Andalusien, teilweise würden sogar noch mehr als zehn Euro verlangt.
Werden die Gäste über den Tisch gezogen oder ist der Aufpreis rechtens? Laut Rubén Sánchez von der spanischen Verbraucherschutzorganisation Facua können Restaurants unterschiedliche Preise festlegen, zum Beispiel im Innenraum und auf der Terrasse, solange das für die Gäste etwa in der Speisekarte ersichtlich ist. Zudem sei es möglich, für Gerichte, die auf der Terrasse serviert werden, einen höheren Preis zu verlangen, erklärte er in der Tageszeitung „Diario de Sevilla“. Das gelte allerdings nicht für öffentliche Flächen, also in Gastgärten auf der Straße.