Jedes Jahr werden gleich mehrere Bestenlisten der schönsten Strände der Welt veröffentlicht, die sich üblicherweise bei der Bewertung der klassischen Badekriterien wie dem feinsten Sand und dem saubersten Wasser begnügen. Der Redaktion des Onlineportals Beachatlas greift das deutlich zu kurz – deshalb nennen sie ihr Ranking auch „Die 100 besten Strände der Welt“.

Statt der Schönheit alleine haben sie auch bewertet, ob der Strand auch für Einheimische von Wert ist, ob dort auf Diversität und Inklusion geachtet wird, ob die Natur dort noch intakt ist, es ein Angebot für Unternehmungen gibt oder ob er auch von kulturellem Wert ist. Mitgestimmt haben sowohl Reiseexperten als auch Influencer.

Der „Golden Beach Award 2024“ geht dennoch an einen prototypischen Bilderbuchstrand. Das zu Französisch-Polynesien zählende Atoll von Bora Bora zählt nicht umsonst zu den luxuriösesten und exklusivsten Urlaubszielen der Welt. Der Strand auf Platz 2 ist immer gut bevölkert – und zwar von Frackträgern. Auf dem Boulders Beach in der Nähe von Kapstadt ist nämlich eine Brillenpinguin-Kolonie beheimatet. Sie zu beobachten ist deutlich unterhaltsamer, als dort schwimmen zu gehen.

Den letzten Stockerlplatz ergattert der Waikiki Beach auf Hawaii. Der ist nicht nur ein Hotspot für Surfer – davon zeugt die Statue von Duke Kahanamoku, einer Legende des Sports –, dort findet man auch vier unscheinbare, aber heilige Vulkansteine. Die Kapaemahu sind eine Hommage an vier legendäre Mahu (Individuen dritten Geschlechts), die vor Jahrhunderten die Heilkunst von Tahiti nach Hawaii brachten.

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Der vier Kilometer lange Sandstrand in Rio de Janeiro ist eine Ikone, die auf Platz 4 landet: Die zwar sind die Hochhäuser im Copacabana in Brasilien nicht für ihre Schönheit bekannt, umso mehr aber für Naturschönheiten bei meerwärts gerichtetem Blick. Aber die Lage so dicht an den Häusern macht sie auch zum erweiterten Wohnzimmer der Cariocas, die einen guten Teil ihres Lebens dort zubringen.

Ihr Ruhm wurde der berühmten Maya-Bucht in Thailand fast zum Verhängnis: Der Ansturm der Touristen seit dem Hollywood-Hippie-Drama „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio aus dem Jahr 2000 lockte so viele Touristen an den paradiesischen Strand in Thailand, sodass er 2018 dreieinhalb Jahre lang gesperrt werden musste. Seither gibt es ein Besucherlimit und der Strand, auf Platz 5 im Ranking platziert, wird regelmäßig für Besucher geschlossen, damit sich die Natur regenerieren kann.

Auf Platz 6 landet ein Strand, der nicht zum Badengehen einlädt (wegen der Sneaker-Wellen ist das tatsächlich gefährlich), sondern zum Schauen und zum Staunen. Nicht nur, dass der Strand von Reynisfjara auf Island schwarz ist, dört erheben sich auch mächtige Basaltsäulen gen Himmel. Auch der siebte Platz ist eher ein Ort zum Schauen – der Glass Beach in Kalifornien besteht aus rund geschliffenen Glasresten einer einstigen Mülldeponie. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

Der öffentliche JBR Beach liegt direkt vor der Jumeirah Beach Residence in Dubai, dem größten Wohnkomplex der Welt. Der Strand auf Rang 8 ist also Naherholungsgebiet, Vergnügungsmeile, Gastrohotspot und Shoppingcenter für Einheimische wie Touristen gleichermaßen. Auf Platz 9 trifft die Namibwüste spektakulär auf den Benguelastrom, von dessen Wucht zahlreiche Schiffswracks, aber auch Skelette von Walen zeugen – an der Skelettküste in Namibia.

Ein Strand, der nachdenklich macht, wird auf Platz 10 gereiht. Utah, Gold, Juno, Sword und Omaha – so heißen die Strände in der französischen Normandie, an denen die Alliierten am 6. Juni 1944 landeten. Noch heute zeugen Bunkerruinen am Omaha Beach von den Schlachten am D-Day, aber auch die Skulptur „Die Mutigen“ (Les Braves) durchschneidet den heute sehr friedvollen Strand am Atlantik.