34 Meter über dem Meer thront die sternförmig angelegte, venezianische Festung von Pula. Sie hat über die Jahrhunderte Angreifer und Herrscher kommen und gehen sehen, diente als Kaserne, Gefängnis, Ausguck und hat nun seine Bestimmung als Museum gefunden.
Und das Kastell ist durch einen Aufzug mit einem unterirdischen Geheimnis verbunden. Die Lifttüren öffnen sich an der sogenannten „Zerostraße“, von wo aus sich ein unterirdisches Netz von Tunneln entspinnt und wovon die größten unter der Festung zusammenlaufen.
Sie entstanden, als die Habsburger gerade noch über die Küstenstadt an der Adria herrschten, die wegen ihrer Lage von großem strategischen Gewicht für die k. u. k. Marine war. Die stetig wachsende Unterwelt Pulas sollte Soldaten und Bevölkerung im Ersten Weltkrieg Schutz bieten, ebenso im Zweiten, und während des Kalten Kriegs kamen Atombunker dazu. Insgesamt hätten mehr als 50.000 Menschen unter der Stadt Platz.
In friedlicheren Zeiten dienten die Tunnel als Lager, aber auch als Location für Konzerte und Partys. Heute ist auf der „Zerostraße“ eine Ausstellung über die Geschichte der Stadt zu sehen – unterirdisch wie oberirdisch.